NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

VALTER TORJAY:
EIN VERGESSENES ZENTENARIUM – UND EINIGE MÖBELSTÜCKE

Häufig sind es die als Zufall erscheinenden Ereignisse, die zur Aufdeckung von Tatsachen, geschehnissen oder zur Auffindung von gegenständen führen. So fand auch der Autor dieser Studie, ein Kunstlehrer, in einem Haus, das einer seiner Freunde geerbt hatte, einige Möbelstücke, die von Gyula Derkovits d. Ä. angefertigt wurden. (Zu dem Fund der Meisterwerke kam es noch dazu in dem Jahr, in dem sich der Todestag des renommierten Tischlermeisters, Tischler-Künstlers, zum hundertsten Mal jährt.) Gewappnet mit Kenntnissen der Möbelgeschichte und aufgrund der an verdeckten Holzteilen gefundenen Meistersiegel konnte der Autor die prächtigen Stücke zuordnen. Die Studie ermöglicht dem Leser durchgehend Zeuge der Freude, die mit dieser Entdeckung verbunden war, und der Aufregungen, die mit der Zuordnung und beweislegung einhergingen, zu sein.

 

 

 

 

LÁSZLÓ BALLÓ:
DAS BILDNIS VON MELCHIOR HEFELE

Das Antlitz des ersten Szombathelyer Bischofs, János Szily (1735–1799), bewahren zahlreiche Gemälde und Büsten, aber von dem großen Architekten Melchior Hefele, der mit dem Ausbau des neuen Bischofssitzes beauftragt worden war, war bis jetzt bekannt, dass er keine Verewigung in Gemälden gefunden hat. Dabei hat er sich keineswegs vor uns versteckt: In einer Deckenkomposition im Festsaal des Szombathelyer Bischofspalastes hat ihn F. A. Maulbertsch verewigt. Auf der Nordseite des Saales in Richtung der zu Repräsentationszwecken errichteten Saalreihen gehenden Tür kann man den (zur Entstehungszeit des Deckengemäldes) 67-jährigen Meister sehen. Die Umgebung des Bildes, die einer detaillierten Analyse unterzogen wird, und der Vergleich der Gesichtszüge mit einem den jungen Hefele abbildenden Porträt ergänzt mit der Expertenmeinung des Anthropologen Gábor Tóth erlauben mit großer Wahrscheinlichkeit die Feststellung, dass es dem Autor gelungen ist, ein Hefele-Bildnis zu entdecken.

 

 

 

 

CSABA TÓTH:
KRISE IM BEREICH DER WERTVERMITTLUNG IM KOMITAT VAS

Die zentrale Frage dieser Studie des bedeutenden Malers und Kunstbuchautors besitzt nicht nur für das Komitat Vas Gültigkeit: Wie kann man die bedeutendsten Werke der lokalen bildenden Künstler angemessen bewahren und vermitteln? Mit einem skizzenhaften Überblick über die Kunstgeschichte des Komitats Vas in den letzten 100 Jahren versucht der Autor die Aufmerksamkeit auf ungelöste Problemfelder zu lenken. Der Studie sind zwei Diskussionsbeiträge (aus der Feder von Marta P. Toldi, direktorin der Komitatsbibliothek i.R., bzw. von István Kutszegi, Manager für Kulturelles) beigefügt und die Redaktion würde sich über weitere freuen.

 

 

 

 

GÉZA BALÁZS:
DER KULTURELLE MORBUS ALZHEIMER
(Die Semiotik des Vergessens)

Im Allgemeinen führt die Erkenntnis der Welt, aber heutzutage besonders die für unsere Zeit typische Informationsexplosion kontinuierlich zum Zustandekommen neuer Zeichen. Laufend kommt es zur Produktion von Zeichen, zu Zeichenerweiterungen. Auf der anderen Seite werden Zeichen beständig verdrängt, vereinfacht, ausgelöscht, reduziert: Zeichenverlust, Vergessen. Die menschliche Geschichte kann auch aufgefasst werden als der Kampf zwischen Vergessen und Erinnerung, auf den in unserer Zeit bereits bewusst Einfluss genommen wird (Gedächtnispolitik).

Der Verfasser der Studie beurteilt diese Erscheinung auch als Vorwarnung: Nach dem Zurückdrängen kultureller Werte sowie nach dem Verdrängen und Verschwinden von Sprachen wird es zu einem Verfall der Gesellschaft kommen. Der Zerfall und Verlust einer Kultur ist der endgültige Zeichenverlust.

 

 

 

 

SÁNDOR HORVÁTH:
ZEICHENVERLUST, SYMBOL-VERFALL IN DER VOLKSTÜMLICHEN RELIGIOSITÄTT

Anhand zahlloser Beispiele zeigt der Volkskundler, dass man – die Merkmale der Religiosität erforschend – einem Zeichenverlust sowohl auf syntaktischer als auch semantischer als auch pragmatischer Ebene begegnet. Im Zuge seiner Untersuchung gelangte der Autor zu folgender interessanten Feststellung: Die verschiedenen Anstrengungen zur Belebung der Gläubigkeit sind nur dann umsetzbar, wenn sich der gläubige Mensch entweder gefühlsbasiert zu einem mit Zeichen und Symbolen versehenen Glauben bekennt oder den auf Logik und Wissen basierenden Weg wählt. Je größer die Bedeutung von Logik und Wissen für die Religiosität sind, umso weniger spielen Zeichen und Symbole darin ein Rolle – und umgekehrt. Im Christentum ist Ersteres für die Reformierten und Letzteres für die Orthodoxen charakteristisch.

 

 

 

 

JÓZSEF BOTLIK:
DAS SCHICKSAL DES UNGARNTUMS DER WART
(Die Jahrzehnte des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels, 1945–1989), Teil 3

Die dritte Epoche als Minderheit begann für die Magyaren der Wart im Frühjahr 1945 mit der sowjetischen Besetzung. Die sog. 'Russenzeit' währte ein Jahrzehnt und nach der Zeit der Rückentwicklung wandelte sich im Burgenland die bis dahin geltende gesellschaftliche und wirtschaftliche Struktur. Das bezog sich selbstverständlich auch auf die von Ungarn bewohnten Gemeinden. Die traditionelle bäuerliche Wirtschaft löste sich auf und aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten, sahen sich etliche hundert ungarische Bürger gezwungen zu pendeln und vor allem in den Industriebetrieben von Wien und Graz zu arbeiten. Die Auflösung der Großfamilie führt zudem dazu, dass die Großeltern nicht mehr die ungarische Muttersprache an ihre Enkelkinder weitergeben konnten. Immer mehr Eltern schickten ihre Kinder in deutsche Schulen, darauf hoffend, ihnen damit ein besseres Fortkommen im Leben zu sichern. Im Laufe der raschen Urbanisierung, ab dem Ende der 1950er Jahre, zogen vor allem nach Oberwart und Oberpullendorf massenhaft bürger deutscher Muttersprache, was bis heute die kontinuierliche Einengung der ungarischen Bevölkerung bedeutet.

 

 

 

 

ZSÓFIA KISŐRSI:
"MICH INTERESSIERTE DIE PARTEI NICHT, WIR GINGEN HINAUS AUF DEN BERG, UM ZU ARBEITEN."
(Aus Dörfern stammende Näherinnen in der Szombathelyer Schuhfabrik) Teil 1

Sie Studie ist die anspruchsvolle und ausgereifte Arbeit einer noch an der ELTE Studierenden und gebürtigen Szombathelyerin (1992). Basierend auf der Methode der Oral History fertigte sie Erinnerungsinterviews mit ehemaligen Näherinnen der Szombathelyer Schuhfabrik, wobei sie auf die von den Szombathelyerinnen abweichenden Lebensumstände der Arbeiterinnen, die aus einem Dorf kamen, aufmerksam wurde. Unter Zuhilfenahme weiterer Interviews und der Verwendung relevanter gedruckter und handschriftlicher Quellen versuchte die Verfasserin den auffallenden Unterschieden auf den Grund zu gehen. Die Studie ist eine interessante Auseinandersetzung mit dieser außerordentlich komplexen Problematik.

 

 

 

 

JÓZSEF TÓTH SEN. – JÓZSEF TÓTH:
DIE GESCHICHTE DER RÖMISCH–KATHOLISCHEN KIRCHENGEMEINDE VON OLAD 1733–2013

Das Gebiet des heute zu Szombathely gehörenden Olad war bereits im Altertum bewohnt, der Kern der Siedlung stammt aus der Árpád-Zeit. Von Anbeginn war die Gemeinde eine Filiale Szombathelys. Nachdem Maria Theresia sie von der Diözese Győr trennte und das Bistum Szombathely (1777) gründete, wurde Olad bald zu einer Kaplanei (1801) und dann zu einem Pfarramt, dessen Außenstellen (u.a. Groß- und Klein-Sé) in die canonica visitatio eingetragen waren.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
DIE RÄTSEL DER WERKSTATT
(Die Eröffnung der Sándor Weöres-Wanderausstellung)
(Weöres-Mosaike, 29)

Auf der Eröffnung der von Éva Nagy zusammengestellten Wanderausstellung lud der großartige Literaturhistoriker seine Hörer in die weniger bekannten Winkel der Werkstatt des großen ungarischen Ddichters ein. Die Rede war vom experimentierenden, spielenden Menschen, vom Künstler, der seinen Weg im Labyrinth seiner Zeit sucht. Durch das Studium der handschriftlichen Hefte lassen sich die Entstehung der Gedichte und der Wandel im Titel mit verfolgen sowie Ort und Zeit der Veröffentlichung zahlreicher Werke aufdecken, was besonders hilfreich für die Herausgeber der künftigen kritischen Ausgabe seiner Werke und der noch fehlenden Bibliographie sein wird.

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

VALTER TORJAY:
A FORGOTTEN CENTENARY – AND SOME PIECES OF FURNITURE
(Newly found works of Gyula Derkovits, the elder)

Often, seemingly random circumstances help uncover facts and stories or finding objects. The art teacher, the author of this study, had a similar experience when he came across some pieces of furniture made by Gyula Derkovits the elder in a house inherited by one of his friends. (Moreover, the discovery happened on the hundredth anniversary of the decease of the well-known cabinet-maker.) The author, equipped with knowledge in furniture history and based on the master's seals found on hidden wooden parts of the furniture, succeeded to identify several beautiful pieces. In the study we can be witnesses to the joy of discovery and the excitement of identification and confirmation.

 

 

 

 

LÁSZLÓ BALLÓ:
THE PORTRAIT OF MELCHIOR HEFELE

János Szily (1735–1799), the bishop of Szombathely has been portrayed in several paintings and sculptures. However, until now we did not know that Melchior Hefele also had a representation in a painting. Moreover, it wasn't hidden from us: he was portrayed by F. A. Maulbertsch in the ceiling picture of the ceremonial hall of the episcopal palace. On the northern side of the hall, over the door leading to the representation rooms we can see the master, then (at the time when the painting was made) 67 years old. The picture – of which the study provides a comprehensive analysis – as well as a comparison with a depiction from his youth together with Gábor Tóth's anthropological expert opinion, makes it very likely that our author succeeded in finding the portrait of Hefele.

 

 

 

 

CSABA TÓTH
VALUE TRANSFERRAL CRISIS IN VAS COUNTY

The focal point of the study by the excellent painter and art writer is valid even outside of the boundaries of Vas County: how would be possible to preserve and pass on becomingly the most significant creations of the local artists? By overviewing the past one hundred years of Vas County's art history the author wishes to raise the awareness regarding this still-unsolved issue. The study is followed by two valuable comments (by Márta P. Toldi, retired director of the County Library and István Kutszegi, cultural manager). The editorial office welcomes further comments.

 

 

 

 

GÉZA BALÁZS:
THE CULTURAL ALZHEIMER'S
(Semiotics of Forgetting)

Knowing better the world in general, but also the information boom typical of our era continuously leads to the creation of new signals. The signal production and signal enlargement is continuous. On the other hand, the exclusion of signals, their simplification, disappearance, reduction is also continuous: signal deterioration, forgetting. The human history can also be conceived as the fight between forgetting and memory, which in our era is consciously influenced (memory policy).

The author interprets this phenomenon as a warning: following the repression and disappearance of cultural products, languages, the society itself may collapse. Collapse and disappearance of a culture is the ultimate signal deterioration.

 

 

 

 

SÁNDOR HORVÁTH:
SIGNAL AND SYMBOL DETERIORATION IN THE FOLK RELIGIOSITY

The author, an ethnographer, presents in countless examples that – while searching the signs of religiosity – we can experience signal deterioration from both syntactic, semantic and pragmatic aspects. During his investigation, he arrives to an interesting realization: different methods of living the religiosity are realized when the believer chooses the emotion-based religious life with signals and symbols or when he chooses the logical, conscientious one. The greater the role of the logical, conscientious belief, the less role is played by signals and symbols – and vice versa. In Christianity the former is typical of Protestants, while the latter is typical of Orthodox Christians.

 

 

 

 

JÓZSEF BOTLIK:
THE FATE OF THE ŐRVIDÉK'S HUNGARIANS
(The Decades of the social-economical changes, 1945–1989), Part 3.

The minority existence of the Hungarians of Őrvidék began in the spring of 1945, with the Soviet occupation. After one decade of 'Russenzeit', bringing decay, Burgenland's socialeconomical structure was changed. Similarly, in the settlements populated by Hungarians. The traditional farming was discontinued therefore hundreds of Hungarians were forced to commute, mainly to the industrial plants of Vienna and Graz. Together with the cessation of the large-family lifestyle, the grandparents couldn't pass over the Hungarian language to their grandchildren. The parents increasingly preferred the German schools over the Hungarian ones, for an assumed success in the later life of the children. Owing to the swift urbanisation, starting with the 1950s, a large number of German-speaking population moved in to Oberwart and Oberpullendorf, resulting in the continuous narowing of the ethnic space, which is still in progress.

 

 

 

 

ZSÓFIA KISŐRSI:
"I COULDN'T CARE LESS ABOUT THE PARTY, WE WENT TO THE HILLS TO WORK"
(Shoe stitcher villager women in Szombathely's shoe factory) Part 1

The author, still a university student (ELTE University), was born in Szombathely (1992) and she hereby is presenting a mature study of high standards. Using the method of oral history, she conducted interviews with women who once worked in the Szombathely's shoe factory and she noticed the differences between the lives of the women from the villages and of those from Szombathely. She attempted to uncover the reasons for these differences by conducting further interviews and utilizing handwritten sources. Her study is an interesting overview of this extremely complex issue.

 

 

 

 

JÓZSEF TÓTH SR. – JÓZSEF TÓTH:
THE HISTORY OF ROMAN CATHOLIC PARISH OF OLAD, 1733–2013

Olad, today belonging to Szombathely, has been populated ever since the ancient ages. The core of the settlement is from the Árpád-Age. It was the filial of Szombathely from the beginnings. Then, after Maria Theresa has detached the Szombathely episcopate from the Győr Diocese (1777), Olad became a chaplaincy (1801), then a parish, the filials of which (Nagy-Sé, Kis-Sé etc.) are present in the canonical visitations.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
THE WORKSHOP RIDDLE
(Opening of the Sándor Weöres Exhibition)
(Weöres-mosaics, XXIX)

On the opening of the traveling exhibition assembled by the prominent literature historian, Éva Nagy, the audience was invited to visit the less known corners of the great Hungarian poet's workshop. These relate about the experimenting, playing man and the artist looking for his way within the labyrinth of that era. The author, studying the booklets written by the author, has followed the evolution of poems, the changes in the titles and discovered the place and date of birth of several works. He thus provided help to the future critical editions and the editors of the still-missing bibliographies.

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

           Prof. Dr. Balázs Géza (1959) nyelvész, tszv. egyetemi tanár, ELTE Bölcsészettudományi Kara – Nyugat-magyarországi Egyetem–Savaria Egyetemi Központ (NyME – SEK), Budapest – Szombathely; Balló László (1953) költő, Hefele-kutató, Szombathely; Balogh Péter (1942) építészmérnök, szakíró, Szombathely; Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; Dr. Botlik József (1949) történész, ny. egyetemi docens, Budapest; Dr. Dénes József (1960) régész, üv. igazgató, Atreus Bt., Csepreg; Dr. Gyurácz Ferenc (1955), a Vasi Szemle főszerkesztője; Dr. Horváth Sándor (1959) néprajzkutató, muzeológus, Savaria Múzeum, Szombathely; Kapiller Ferenc (1955) szerkesztő, Vasi Szemle Szerkesztősége, Szombathely – Lukácsháza; Kisőrsi Zsófia (1992) történelem mester szakos hallgató, ELTE BtK, Szombathely–Budapest, Kutszegi István (1950) művelődési és felnőttképzési menedzser, ny. vezető főtanácsos, Sárvár; Lőcsei Péter (1957) irodalomtörténész, tanár, Bolyai Gimnázium, Szombathely; Németh István Péter (1960) író, költő, irodalomtörténész, könyvtáros, Tapolca; P. Dr. Toldi Márta (1949) szociológus, ny. könyvtárigazgató, Szombathely; Szatmári Józsefné dr. (1954) fordító, tanár, Károli Gáspár Református Egyetem, Budapest – Szombathely; Torjay Valter (1964) festőművész, tanár, művészettörténész, Művészeti Szakközépiskola, Szombathely; Tóth Csaba (1959) festőművész, tanár, Szombathely – Vasszécseny; Dr. Tóth Gábor (1964) antropológus, humánbiológus, egyetemi docens, NyME–SEK, Szombathely; Dr. Tóth József (1951) ny. kertészmérnök-tanár, Szombathely; id. Tóth József (1927–2010) művelődésiház-igazgató, Szombathely