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Balázs NEMES

Die mittelalterlichen Handschriften des Miklós Jankovich

im Spiegel zeitgenössischer Kataloge. II.*

Bestandsentwicklung der Handschriftensammlung

Anhand der gedruckten und handgeschriebenen Kataloge lässt sich die Bestandsentwicklung der Handschriftensammlung in drei unterschiedlichen Zeitpunkten nachzeichnen. Die von Fejér, Mednyánszky und Pertz erstellten Verzeichnisse erlauben mit ihren Handschriftennennungen einen Blick in den Stand, den die Sammlung bis 1821 erreicht hat. Den von Jankovich selbst angelegten Katalogwerken sind zahlreiche Handschriften zu entnehmen, die um 1830 mit Sicherheit zum Bestand der Sammlung gehört haben. Die große Zahl der unter den Späteinträgen des Fol. Lat. 37 befindlichen Kodizes kann entweder damit erklärt werden, dass manche dieser Handschriften im Rahmen der von Jankovich geleisteten Katalogisierungen übergangen wurden oder sie dokumentieren eine Bestandsentwicklung, die in dem Zeitraum zwischen der Erstellung der genannten Kataloge und dem Verkauf der Sammlung an das Nationalmuseum stattgefunden hat. Dass es zu solchen Neuerwerbungen kam, werde ich an einer konkreten Gruppe von Handschriften veranschaulichen.

Die ältesten Verzeichnisse berichten uns davon, dass die Gesamtzahl der deutschen Handschriften über 200 sei: davon etwa 50 auf Pergament geschrieben.[1] Diese Angaben machen eine Erklärung erforderlich.[2] Angesichts der Tatsache, dass es anhand der Angaben von gedruckten oder handgeschriebenen Katalogen insgesamt 57 (!) mittelalterliche deutsche Handschriften im Besitz von Jankovich nachgewiesen werden konnten[3] – von denen nur 15 auf Pergament geschrieben wurden! –, durfte der Begriff „Handschrift“ im 19. Jahrhundert sehr weit gefasst worden sein: man hat nämlich keinen Unterschied zwischen mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften, Originalurkunden und deren Abschrift gemacht.[4] Selbst wenn man von der keineswegs begründeten Annahme ausgeht, bereits 1817 seien alle 15 mittelalterlichen deutschsprachigen Pergamentkodizes vollzählig vorhanden gewesen, und zu dieser Zahl die auf Pergament geschriebenen deutschsprachigen Handschriften der Neuzeit dazurechnet[5], selbst dann kommt man nicht auf die etwa 50 Pergamenthandschriften, von denen bei Fejér und Mednyánszky die Rede ist. Dieser Tatbestand spricht m.E. dafür, dass zu den etwa 50 Pergamenthandschriften des Jahres 1817 aller Wahrscheinlichkeit nach auch die auf Pergament geschriebenen Urkunden mitzurechnen sind. Die unspezifizierten und summarischen Angaben dieser frühen Kataloge müssen demzufolge sehr vorsichtig gehandhabt werden.[6] Da die in diesen Verzeichnissen auftauchenden Zahlen über das faktische Vorhandensein von Handschriften nichts verraten, werden im Folgenden nur jene Angaben berücksichtigt, die konkrete Handschriften nennen.

Fejér und Mednyánszky zählen einige mittelalterliche deutsche Handschriften auf, die Jankovich seit dem Anfang seiner Sammeltätigkeit (hier: seit 1786) erworben hat. Zwar wird der Inhalt dieser Kodizes nur stichwortartig angegeben, sie lassen sich trotzdem identifizieren. Es wird in den beiden Bekanntmachungen ein Schwabenspiegel des 12. – eigentlich des 14. – Jahrhunderts (Cod. Germ. 9*)[7], ein Sachsenspiegel des 14. Jahrhunderts (Cod. Germ. 43)[8], das Privilegienbuchder Stadt Wien (Cod. Germ. 27), Chroniken von Österreich (Cod. Germ. 17)[9] und anderen deutschen Ländern (Cod. Germ. 51*)[10], reich illuminierte Gebetbücher[11], eine Sammlung von Minneliedern[12] und eine Paracelsus zugeschriebene Handschrift (Cod. Germ. 36) genannt. Darüber hinaus erwähnt Mednyánszky eine Handschrift des „Milten Kenig Sand Oswolt“ (Cod. Germ. 31).[13] Berücksichtigt man die von Pertz im Vergleich zu Fejér und Mednyánszky zusätzlich angeführten (Cod. Germ. 3*, 4*, 19*, 34*, 45*, 47* und 57) und in Auktionen unterschiedlicher Privatsammlungen erworbenen Handschriften (Cod. Germ. 1*, 25, 33, 42*)[14], so können bis 1821 mindestens 18 deutsche Kodizes (6 Pergamenthandschriften) mit Sicherheit im Besitz von Jankovich nachgewiesen werden. Dazu kommt noch eine näher nicht bestimmbare Zahl von illuminierten Gebetbüchern.

Von den mittelalterlichen griechischen Handschriften ist uns eine einzige bekannt (Quart. Graec. 2), die um 1821 nachweislich zum Bestand der Sammlung gehörte.[15] Ob es sich unter den 30 Handschriften der bibliotheca auctorum classicorum tam Graecorum tam Latinorum – der über die Handschriften hinaus frühe Druckwerke und Bücher (editio princeps und Rara-Ausgaben klassischer Texte) gehörten[16] – auch griechische befanden, kann nicht festgestellt werden.

Zwar gab es vor 1821 noch keine separate Abteilung für orientalische Handschriften, mit einer in der Auktion der Reisach-Sammlung erworbenen mittelalterlichen hebräischen Handschrift (Quart. Hebr. 4) lässt sich Jankovich’ Sammelinteresse auch für dieses Sammelgebiet früh belegen.

Wertet man die Angaben der frühesten Kataloge aus, die das Vorhandensein von mittelalterlichen lateinischen Handschriften im Bestand von um 1821 bezeugen, lässt sich feststellen: abgesehen von zwei Kodizes (Cod. Lat. 6 und 22) findet man bei Fejér fast ausschließlich nur jene Handschriften genannt, die einen Bezug zu der ungarischen Geistesgeschichte haben: Cod. Lat. 87, 92, 96, 100, 136, 160, 260, 301*, 325, 524.[17] Diese Handschriften wurden später in die Hungarica-Kataloge der Jankovich-Sammlung aufgenommen. Mednyánszky’s Angaben gehen über die Handschriftennennungen von Fejér nicht hinaus. Da Pertz von ganz anderen Interessen geleitet war als seine ungarischen Kollegen, stellt er uns wieder zahlreiche neue Handschriften vor, die in den vorherigen Verzeichnissen unerwähnt geblieben sind: Cod. Lat. 55, 70, 115, 116, 153, 177, 224, 248, 292. Zu diesen Handschriften kommen noch weitere mittelalterliche Kodizes hinzu, die Jankovich vor 1821, größtenteils in den Versteigerungen der Reisach- und Spohn-Theke erworben hat: Cod. Lat. 3, 8, 30, 41, 46, 51, 142, 146, 167, 175, 180, 225, 235, 255, 258, 263, 285, 286, 290. Die Zahl der im Jahre 1821 tatsächlich nachweisbaren mittelalterlichen lateinischen Handschriften beträgt demzufolge 40 Stück.[18]

Der nächste Zeitpunkt, als sich die Entwicklung der mittelalterlichen Handschriftensammlung erfassen lässt, ist um das Jahr 1830 herum anzugeben. Auskunft über die Bereicherung des Bestandes liefern uns diesmal nicht gedruckte, sondern handschriftliche Einträge der von Jankovich selbst erstellten Kataloge. Man kann zwar nicht davon ausgehen, dass der ganze Bestand der Handschriftensammlung durch diese handgeschriebenen Kataloge bis auf das letzte Stück erfasst wurde, doch sind in diesen Katalogen meines Erachtens Handschriften verzeichnet, die um das Jahr 1830 herum mit Sicherheit im Besitz von Jankovich waren.

Alle deutschen Kodizes, die im Bestand von 1821 bereits nachgewiesen werden konnten, findet man entweder in dem dem Hänel’schen Verzeichnis äquivalenten Urkorpus des Fol. Lat. 37 oder in einem der Hungarica-Kataloge ausführlich beschrieben. Darüber hinaus sind in diesen von Jankovich selbst erstellten Katalogen weitere 22 deutsche Handschriften enthalten: Cod. Germ. 2, 5, 7* oder 8*, 11, 12*, 15, 16, 18, 20, 21, 22, 28*, 37*, 39*, 41, 44*, 48, 49*, 56, 63, 65, 67.[19] Ein Teil von ihnen ist aller Wahrscheinlichkeit nach – wir wissen ja nicht genau, wie viele außer den oben genannten Manuskripten noch bis 1821 angehäuft wurden – zwischen 1821–1830 in den Besitz von Jankovich gekommen. Zu dieser Gruppe von Handschriften gehört mit Sicherheit der in der Versteigerung der Derschau-Sammlung in Nürnberg 1825 erworbene Cod. Germ. 12* bzw. zwei weitere daselbst gekaufte Kodizes, der Cod. Germ. 29* und 32*, die jedoch in keinem der hier untersuchten Kataloge verzeichnet werden.[20]

Alle fünf niederländischen Handschriften (Cod. Holl. 1*, 2*, 3*, 4* und 7* ?), die sich die Nationalbibliothek durch die erste Sammlung des Jankovich erwarb, sind um 1830 vollzählig vorhanden. Die zweite mittelalterliche griechische Handschrift der Jankovich-Sammlung (Fol. Graec. 4) findet man erst jetzt erwähnt.[21] Dasselbe trifft auch auf den größten Teil mittelalterlicher hebräischer Handschriften (Fol. Hebr. 1, 4, 5, 6) zu, die anlässlich der kurz vor 1830 durchgeführten Katalogisierungen zum Vorschein treten.[22] Wie bereits oben angedeutet, hat es vor 1821 noch keine separate orientalische Sammlung gegeben. Die Existenz einer solchen Abteilung, zu der auch auf Pergament geschriebene, u.a. hebräische Handschriften gehörten, ist erstmalig durch eine Bekanntmachung aus dem Jahre 1826 zu belegen.[23] Da der Beschreibstoff aller mittelalterlichen Handschriften, die vom Urkorpus erfasst wurden, Pergament ist, und weil die erwähnte Bekanntmachung auf ein 1825 von Jankovich selbst zusammengestelltes Verzeichnis zurückzuführen ist[24], scheinen die hebräischen Handschriften vor 1825 in den Besitz von Jankovich gelangt zu sein.

Würde man Bartonieks Beschreibungskatalog über den Anteil lateinischer Kodizes in der ersten Handschriftensammlung befragen, käme man auf eine Zahl von 182 Handschriften.[25] Auch Berlász hat sich mit dem Umfang dieser Sammlung befasst und spricht von 197 Handschriften.[26] Anhand der untersuchten Kataloge konnten insgesamt 209 mittelalterliche lateinische Handschriften ermittelt werden, die Jankovich in den ersten 40 Jahren seiner Sammeltätigkeit erworben und anschließend dem Nationalmuseum verkauft hat. Von all diesen Handschriften sind um 1830 insgesamt 136 nachweisbar: der überwiegende Teil der in früheren Bekanntmachungen vorgestellten Handschriften wurde in der Zwischenzeit entweder in den Urkorpus des Fol. Lat. 37 aufgenommen oder man findet sie in einem der Hungarica-Kataloge beschrieben (Ausnahme: Cod. Lat. 224). Dasselbe trifft auch auf die Handschriften der Reisach- und Spohn-Sammlung zu (Ausnahme: Cod. Lat. 286). Über diese Handschriften hinaus sind in den handgeschriebenen Katalogen noch 98 Handschriften enthalten: Cod. Lat. 2, 5, 16, 28*, 32, 33, 36, 42, 44, 45, 49, 53, 58, 59, 60*, 61, 65, 69, 71, 73, 75, 79, 80, 84, 85, 86, 88, 90, 98, 103, 104, 107, 108, 109*, 110, 114, 117, 118, 119, 122, 124, 129*, 130, 131*, 133, 137, 138, 141, 143*, 145, 149, 154, 161, 163, 164, 166, 168, 169, 176, 179*, 182, 183, 186, 188*, 189, 190, 191, 195, 198, 199*, 207, 212, 217, 221, 228, 231, 233*, 236, 239, 240*, 245, 246, 249, 256, 257, 262, 269*, 273, 274, 275*, 278, 282*, 287 (?), 288*, 289, 309*, 314.[27] Unter diesen lateinischen Kodizes befinden sich mit Sicherheit auch solche, die bereits vor 1821 vorhanden waren und von Fejér nur summarisch genannt wurden. Einige Beispiele sollen genügen[28]: im Zusammenhang der bibliotheca auctorum classicorum tam Graecorum tam Latinorum ist von 30, näher nicht beschriebenen Pergamentkodizes die Rede. In der kirchengeschichtlichen Abteilung – hier wird Quart. Graec. 2 genannt! – dürfen wir weitere mittelalterliche Handschriften annehmen. Die bibliotheca historica omnium gentium sollte laut Fejér 500 Manuskripte gezählt haben, von denen die auf Pergament geschriebenen (Urkunden auch?) etwa 100 ausmachten.

Zu den Erwerbungen, die 1821–1830 stattgefunden haben durften, gehört mit großer Wahrscheinlichkeit ein Corvina-Kodex, der Cod. Lat. 249, den Jankovich durch die Vermittlung einer Person namens Aszalay aus der Illésházy-Sammlung erhalten hat.[29] Wäre diese Handschrift – die das 19. Jahrhundert für eine der ehrwürdigsten Denkmäler ungarischer Kulturgeschichte gehalten hat – bereits 1817 vorhanden, wäre sie sicherlich nicht unerwähnt geblieben.[30]

Es gibt eine Reihe von deutschenund lateinischen Handschriften, die in Fol. Lat. 37 erst nachträglich verzeichnet wurden: Cod. Germ. 6, 10, 13 (?), 14, 23, 24, 38, 40, [50]*, 58*, 64 bzw. Cod. Lat. 1, 10, 12, 18, 19, 21, 23, 24, 27, 31, 34, 35, 39, 47*, 54, 56, 62, 63, 74, 76, 77, 81, 82, 97, 99, 101, 102, 106, 111, 120, 123, 127*, 134, 135, 140, 155, 156*, 157, 158, 162, 173, 174*, 193, 201, 213, 229, 230, 237, 242, 247, 254*, 261, 264, 272, 283*, 284, 335*, 519.[31] Da diese Kodizes weder im Urkorpus des Fol. Lat. 37 noch in anderen Katalogen zu finden sind, stellt sich die Frage, ob sie von Jankovich absichtlich herausgelassen, nicht mehr verzeichnet oder versehentlich übergangen wurden. Dass diese Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden müssen, bezeugen mehrere Handschriften: außer dem von Pertz genannten, bereits vor 1821 vorhandenen Cod. Lat. 224 und dem 1819 auf der Auktion der Spohn-Theke erworbenen Cod. Lat. 286 sind die beiden ehemaligen Derschau-Kodizes, Cod. Germ. 29* und 32* Beispiele dafür, dass sich die Katalogisierungsarbeit von Jankovich doch nicht auf alle Handschriften seiner Sammlung erstreckt hatte. Anderseits ist es auch nicht auszuschließen, dass es nach der Erstellung dieser handgeschriebenen Kataloge zu Neuerwerbungen kam: die Katalogisierung dieser Handschriften scheint Jankovich nicht mehr selbst vorgenommen zu haben, sondern sie wurde der Inventarisierungskommission überlassen. Welche Handschriften den Neuerwerbungen zuzurechnen sind, wird sich bei einzelnen Kodizes sicherlich schwer erweisen. In einer viel glücklicheren Situation sind wir im Fall jener Handschriften, die Jankovich von einem unbekannten Antiquar oder Buchhändler erworben hat: Cod. Germ. 10, 38, 40 bzw. Cod. Lat. 18, 27, 39, 63, 111, 134, 157, 158, 265 (?) und 519.[32] Keine von diesen Handschriften findet man weder im Urkorpus des Fol. Lat. 37 noch in den ihm vorangehenden gedruckten oder handgeschriebenen Katalogen verzeichnet. Man kann sich zwar an der Vollständigkeit der Jankovich’schen Kataloge zweifeln, es darf aber wohl kein Zufall sein, dass eine Gruppe von siebzehn, möglicherweise im Block erworbenen Handschriften in keinem der sonstigen gedruckten oder geschriebenen Kataloge zu finden ist. Verzeichnet sind diese Kodizes allein unter den Späteinträgen des Fol. Lat. 37. Sie scheinen mir in den Besitz von Jankovich erst nach den von ihm unternommenen Katalogisierungen gekommen zu sein[33]: beschrieben wurden sie dann im Rahmen der Inventarisierungsarbeiten von 1837–1838.[34]

Zuletzt sollen noch jene deutschen und lateinischen Handschriften erwähnt werden, die zwar der ersten Sammlung von Jankovich zugehört haben, aber in keinen der von mir untersuchten Kataloge eingetragen wurden: Cod. Germ. 7* oder 8*, 29*, 30, 32*, 52, 68 bzw. Cod. Lat. 11, 26 (?), 159, 170, 171, 204, 232, 265, 270*, 276*, 277, 280, 316, 322, 323.[35] Hatte die Inventarisierungskommission keine Zeit mehr, diese Handschriften zu erfassen?

Die zweite Sammlung (1833–1844)

Dass Jankovich seine Sammeltätigkeit selbst nach 1832 nicht aufgab, ist allgemein bekannt.[36] Einem deutschsprachigen Flugblatt von 1852, in dem die Versteigerung der zweiten Sammlung angekündigt und die einzelnen Sammelgebiete aufgezählt werden[37], ist zu entnehmen, dass die Handschriftensammlung zahlreiche illuminierte Pergamentkodizes des 14–15. Jahrhunderts enthielt. Außer den beiden im Flugblatt genannten Kodizes (Cod. Lat. 100 und 205*) hat das Nationalmuseum weitere, zum Teil mittelalterliche Handschriften erworben: Cod. Lat. 1, 15, 25, 40, 48, 64, 147 und MNY 17.[38] Abgesehen von einer einzigen Handschrift (Cod. Lat. 100) war bisher wenig darüber bekannt, was Jankovich 1832 an mittelalterlichen Handschriften dem Nationalmuseum vorenthielt.[39] Zwar ist diese Sammlung durch Bekanntmachungen nicht mehr so gut dokumentiert, wie wir es im Fall der ersten Sammlung gesehen haben, aber sowohl die handgeschriebenen Kataloge der ersten Sammlung, als auch ein von mir entdecktes fragmentarisches Verzeichnis ermöglichen es, weitere Handschriften der zweiten Sammlung zu benennen.[40]

Einen partiellen Blick in den ehemaligen Bestand der zweiten Sammlung erlaubt uns ein bislang übersehenes fragmentarisches Verzeichnis.[41] Es lässt sich auf das Jahr 1841 oder kurz danach datieren: man findet hier den vom Nationalmuseum 1852 gekauften Cod. Lat. 25 beschrieben, den Jankovich von dem berühmt-berüchtigten Antiquar, Sámuel Literáti Nemes im August 1841 erwarb.[42] Von den Handschriften, die Jankovich aus der ersten Sammlung für sich behielt, findet man in diesem Verzeichnis den Cod. Lat. 325 und 519 erwähnt.[43]

Der Cod. Lat. 325 befand sich bereits 1817 im Besitz von Jankovich[44], wurde aber vom Nationalmuseum erst 1876 erworben, als die Sammlung des István Nagy von dem Leipziger Antiquariat List & Francke ihm zum Kauf angeboten wurde.[45] Nagy war nicht nur ein vertrauter Freund von Jankovich, sondern auch der Gerichtsvollzieher des Testamentes gewesen. Jankovich hat testamentarisch darüber verfügt, dass Nagy nach seinem Tod freies Verfügungsrecht habe, zehn Prozent der Sammlung für sich behalten zu können. Den Cod. Lat. 325 hat Nagy demzufolge erst nach dem Tod von Jankovich (1846), vermutlich im Jahre 1852 für sich aufgehoben und in seine eigene Handschriftensammlung integriert.[46]

Dass für die Versteigerung von 1852 nicht alle Jankovich-Handschriften ausgeschrieben wurden, sondern manche im Familienbesitz geblieben sind, bezeugt der Cod. Lat. 519: diese Handschrift wurde erst 1959 der Széchényi-Nationalbibliothek von einem Nachfahren des Jankovich zum Kauf angeboten.[47] Zwei weitere Handschriften wurden ebenso aus der ersten Sammlung in die zweite übernommen: ein Legendar des 9. Jahrhunderts und eine italienische Climacus-Handschrift.[48] Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind diese letztgenannten beiden Kodizes 1852 in Privatbesitz gelangt und nicht mehr auffindbar.[49] Den handgeschriebenen Katalogen der ersten Sammlung zufolge gab es außer diesen Handschriften noch zwei weitere Kodizes, die Jankovich 1832/36 dem Nationalmuseum vorenthielt: den Cod. Lat. 1 hat das Nationalmuseum in der Auktion von 1852 erworben; den nach 1852 im Familienbesitz gebliebenen Cod. Lat. 335 jedoch erst 1884.

Exkurs. Sámuel Literáti Nemes

Der Beitrag, den dieser wegen seiner Fälschungen berüchtigt gewordene Antiquar zum Zustandekommen der zweiten Jankovich’schen Handschriftensammlung geleistet hat, wurde von der bisherigen Forschung zwar erkannt[50], man hat aber nur in Ausnahmefällen versucht, auch konkrete Handschriften mit Literáti’s antiquarischer Sammeltätigkeit in Zusammenhang zu bringen. Da es sich hier um einen im Auftrag arbeitenden Antiquar handelt, dem es in erster Linie um Geschäft und Profit ging, finden wir unter seinen Klienten außer Jankovich selbstverständlich auch andere Bibliophilen der Zeit: István Horvát und Lajos Farkas.[51] Es gibt eine Reihe von mittelalterlichen Handschriften, die er diesen Sammlern vermittelt hat.

Unter den vom Nationalmuseum 1852 erworbenen Handschriften befinden sich mehrere Kodizes, die durch Literáti in den Besitz von Jankovich gelangt sind: Cod. Lat. 25, 64, 147, 205 und MNY 17. Von den Handschriften, die selbst nach der Auktion der zweiten Sammlung im Familienarchiv geblieben sind, hat die Bibliothek des Nationalmuseums 1884 weitere drei Kodizes erworben: Cod. Lat. 329, 335*, 337. Auch diese Handschriften sind auf die Sammeltätigkeit von Literáti zurückzuführen. Darüber hinaus gibt es noch mindestens drei Handschriften, die Jankovich ebenso von diesem Buchhändler gekauft hat: Cod. Lat. 112*, 139*, 206. Unter den mittelalterlichen Handschriften der 1852 erworbenen Horvát-Sammlung gab es einen Kodex (Cod. Lat. 144), den ihm Literáti vermittelt hat.[52] Im Jahre 1873 hat der mittelalterliche Handschriftenbestand des Nationalmuseums eine weitere Bereicherung erfahren: von den achtzehn Kodizes der Farkas-Sammlung konnten nämlich vierzehn gekauft werden.[53] Zwei Handschriften gab es in dieser Sammlung, die der Antiquar Literáti dem Bibliophilen Farkas verkauft hat: eine davon konnte für das Nationalmuseum erworben werden.[54] Abgesehen von einer einzigen Ausnahme[55] gelangten Literáti-Handschriften immer durch die Vermittlung einer Privatsammlung in das Nationalmuseum, bei mehreren Literáti-Handschriften (Cod. Lat. 57, 105, 251) war es jedoch nicht möglich, ihre Zugehörigkeit zu einer der uns bekannten Privat-Sammlungen zu ermitteln.

Die Frage, wann und wo Literáti diese Handschriften für seine Auftraggeber erworben hat, ist nur bedingt zu beantworten. Zwar haben sich die von ihm während seiner Anschaffungsreisen geführten Tagebücher erhalten[56], ihre handschriftenbezogenen Angaben sind aber in den meisten Fällen so oberflächlich, dass eine Identifizierung von Handschriften fast unmöglich erscheint.[57] In einer viel glücklicheren Situation sind wir im Fall jener Handschriften, die auf dem Innenspiegel ihres vorderen Deckels den Besitzervermerk des Literáti tragen: drei von den neun, anlässlich seiner dritten Anschaffungsreise im Jahre 1841 in Venedig gekauften lateinischen Pergamentkodizes konnten anhand solcher Eintragungen ermittelt werden: Cod. Lat. 57, 112*, 139*.[58] Dieser Reise sind im Mai und August andere vorangegangen. Dabei ist Literáti wieder mit Handschriften nach Hause zurückgekehrt: von den Handschriften, die sich Literáti während der ersten bzw. zweiten Reise angeschafft und anschließend an Jankovich weiterverkauft hat, konnte ich nur den vom Nationalmuseum 1852 erworbenen Cod. Lat. 25 identifizieren.[59] Da er solche Reisen auch im darauf folgenden Jahr unternommen hat[60], sollte es anhand seiner Reisebuchaufzeichnungen – soweit es die von Literáti verwendete Nomenklatur zulässt – geprüft werden, welche Pergamenthandschriften welcher Reise zuzuordnen sind.[61]

Eine Zusammenarbeit zwischen Literáti und Jankovich konnte bisher nur im Fall der zweiten Sammlung nachgewiesen werden.[62] Es ist zwar bekannt, dass Literáti bereits 1828 Kontakt zu seinem künftigen Hauptgeschäftspartner, Jankovich aufgenommen hat, Dokumente jedoch, die ihr geschäftliches Verhältnis bezeugen, vermehren sich erst nach 1835, als Literáti seine Siebenbürger Residenz in die Hauptstadt verlegt hat.[63] In welchem Maß Literáti zu der Bereicherung der ersten Jankovich’schen Sammlung beigetragen hat, ist schwer zu sagen, am Beispiel einer Handschrift (Cod. Lat. 335*) lässt sich aber beweisen, dass sie bereits vor 1832 geschäftliche Beziehungen zueinander hatten.

 

 

 

 

 

An Jankovich verkaufte Bücher und Handschriften der zweiten antiquarischen Anschaffungsreise von Literáti im Sommer des Jahres 1841. OSzK, Kézirattár, Fond 16/31, 82. Pag. v. An Jankovich verkaufte Bücher und Handschriften der ersten antiquarischen Anschaffungsreise von Literáti im Frühling des Jahres 1841. OSzK, Kézirattár, Fond 16/31, 83. Pag.

 

Der vorliegende Aufsatz hatte den Zweck, Richtung und Anstoß zur Beschäftigung mit den Handschriftensammlungen von Jankovich und der Bestandgeschichte der Széchényi-Nationalbibliothek zu geben. Angesichts der großen Zahl von Handschriften, die ich anhand der Jankovich’schen Katalogeinträge als ihm zugehörig erkannt habe, halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass eine systematische Überprüfung von Besitzervermerken und -stempeln aller in der Ungarischen Nationalbibliothek aufbewahrten mittelalterlichen, insbesondere lateinischen Kodizes nicht nur die Unzulänglichkeit und Unvollständigkeit der Possessorangaben des von Bartoniek zusammengestellten Beschreibungskatalogs belegen, sondern auch weitere Jankovich-Handschriften zum Vorschein bringen wird. Meine Anstrengungen, die gedruckten und geschriebenen Kataloge der Jankovich-Theke auszuwerten, beschränkten sich zwar auf die Rekonstruktion des mittelalterlichen Handschriftenbestandes, Ähnliches wäre jedoch auch im Fall der neuzeitlichen Handschriften noch zu leisten.

Anhang. Die mittelalterlichen Handschriften der zweiten
Jankovichschen Sammlung[64]

Codices Membranacei in quarto. Cod[ices] Veneti:

Manuscripta extranea in quarto pargamenea:

Fol. 8r/1: Psalterium Latinum vetustissimum cum pluribus effigiebus, variis coloribus pictis, copioso auro fulgentibus, (plus quam 1b, 13r/1 durchgestrichen) totam faciem replentibus facile 1b. praemisso Calendario auro, et coloribus picto litteris rubro nigris exornato, cui a latere signa Zodiaci coloribus, et auro depicta exhibentur, in quo mense Augusti cum Afrae Martiris, et Otmari Abbatis dies festus rubro colore tinctus exhibeatur, Codicem hunc Ratisbonensem fuisse haud vane coniicitur pro quodam Imperatore aut Rege Romanorum. Psalmus primus cum initio Beatus vir exhibet litteram B. (elegantem, 13r/1 durchgestrichen) coloris cerulei splendide deauratam, superiori area Davidem inferiori Regem coronatum Throno insidentem. Ultimi Psalmi locum tenent Canticum Simeonis: “Nunc dimittis servum (sevum,13r/1) tuum Domine – Oratio Dominica – Credo, sive Symbolum Apostolorum – Te Deum laudamus – dein symbolum illud fidei cum initio, quicunque vult salvus esse, ante omnia opus est, ut teneat Catholicam fidem etc.: – Littaniae omnium Sanctorum, interquos et patroni S[ancti] Ulrici, Otmari, et Columbani Confessorum nec non S[anctae] Afrae (invocantur, 13r/1 durchgestrichen) Walburgis et Cunigundis invocantur, littaniae (litaniae,13r/1) haec columnis iuxta auro fulgentibus (ad, 13r/1 durchgetstrichen) Graecorum Codicum exemplaria inscriptae sunt sequentibus ad (fin, 13r/1 durchgestrichen) usque finem orationibus Ecclesiasticis. Codes (Codex,13r/1) seculi IX. (/:ab 800–899, 13r/1 durchgestrichen) /:Ab A[nn]o 800–899:/ (/:Ab 800 anno usque 899:/ pretium, 13r/1) 200 fl.

Fol. 8r/2: Vita S[ancti] Columbani Abbatis, quae sic inc[ipit]: Dominis eximiis, et sacri culminis regimine decoratis, regionisque copia fultis Waldeberto et Boboczeno Patribus. – Vita S[ancti] Galli, quae sic orditur: “Nisi me sanctarum auctoritas scriptarum etc. – Vita S[ancti] Patricii Confessoris quae sic (sic, fehlt 13r/2) inc[ipit]: “Natus e[st] Beatus Patricius in illo Oppido Nemptor nomine, eratque illi soror Lupica, cuius reliquiae Sinardmacha – Liber vitae Fursei Confessoris qui inc[ipit]: Benedictus Pater Fursei omnia sua gubernata propriis Germanis suis Foillano et Ultano ad custodiendum dereliquit etc. – Peregrinatio S[ancti] Abbatis Brendani (BrendaniAbbatis,13r/2) quae incip[it]: S[anctus] Brendanus filius Tinloetta nepos (nempos, 13r/2) Alti de genere Eugeni Stagillen regionis Numenensium ortus fuit – Vita Mariae Aegyptiacae, quae sic inc[ipit]: “His temporibus monasterium Virginum quod Colidi Urbem cognominant cuius et supra meminimus per culpam in curiae flammis consumtum est, desinit in verbis: Zozimas autem in eodem degens monasterio implevit annos 100, et tunc migravit ad Dominum in pace. 160 fl.

Fol. 8r/3: Ambrosius S[anctus] de morte fratris sui Satyri Liber – a 1.–39. – (Sobi, 13r/1 durchgestrichen) Soliloquiorum Libri – a 39–92.b – De fide ad Petrum Diaconum a fol 1–93.b–114.b (1–, fehlt 13r/4) – Meditationes a fol. 115–157. – P[atris] Bernardi Abbatis Soliloquium a 159–164.a – Eiusdem Epistola de honestate vitae a fol. 164.b–166. – Eiusd[em] Speculum Monachorum a fol. 166.b–169 – Eiusdem de compunctione cordis a f. 169–185 – Alius Liber S[ancti] Augustini de compunctione cordis a fol. 186–195 – Eius[dem] S[ancti] Augustini Liber de orando Deum a fol. 196–207. Codex sec[uli] XIV. in 4. incip[it] cum margine latissimo, eleganter scriptus, et in corio rubro (eleganter, 13v/4 durchgestrichen) margine deaurato eleganter ligatus.

Fol. 8r/4 bzw. 13v/5: Cod. Lat. 25

Fol. 8r/5: Lythurgia vetustissima sec[uli] IX. Ecclesiae Romano Catholicae in quo continentur: Exorcismus et Benedictiones (Ecclesiae Catholicae, 13v/6 durchgestrichen), Litaniae, Symbolum Apostolorum, s[ive] Credo. – Orationes speciales – Ordo officii divini per totum annum, a die Purificationis Mariae exordium summens, cum orationibus, et Lectionibus – Ordo Baptismi litteris rubro nigris – Benedictionum formulae variae, Aquae, Agni, Carnium, Casaei – Cantus ad Processionem, (Cum, 13v/6 durchgestrichen) notae peculiares (notis, 13v/6 durchgestrichen) pro Psalendo destinatae, sed iam exoletae cantibus, versibus et Rythmis superpositae. – Ordo ad Clericum faciendum, ad pueros tondendos – ad barbam deponendam, ad Monachum faciendum cum professione regulae S[ancti] Benedicti – Benedictio habitus et Cuculae – Benedictio vestimentorum Virginium (Virginum, 13v/6) et viduarum – De Consecratione S[ancti] Monialis – Ordo ad visitandum et ungendum infirmum, subjuncta litania omnium sanctorum, orationes et admonitiones ad confitendum, et benedictiones super infirmum. – Orationes et Litania in agone morti (morientis, 13v/6) – Ordo orationum postquam infirmus iam defunctus, in feretrum, lavatur, et in capellam (exportatur, 13v/6 durchgestrichen) primum, dein in Ecclesiam maiorem exportatus – Benedictio Sepulchri, Missa pro defunctis fratribus et modus sepeliendi – oratio pro elemozynis facientibus, in electione Prioris – in absolutione prioris – Benedictio super Baculos et Capsulas peregrinantium ad sepulchrum Domini – ad Peras (d..., 13v/6 unleserlich, durchgestrichen) eorundem – Benedictio Ensis noviter succincti – Oratio quando ponitur fundamentum ecclesiae – Benedictio domus habitationis, et alterius, (Domus, 13v/6 durchgestrichen) ubi vestimenta conservantur – Benedictio in Pistrino, in Area nova – in horreo – in Granario – in ... (laedatio [?], 13v/6) – in Hospitali – in Calciario – in domo Vasorum – in ferramentario – in Ergasterio – in vinea – in horto – Benedictio seminum – super segetes in campo – Benedictio primitiarum – novae uvae s[ive] fabae novar[um] frugum, novi Panis, novi vini
– pomorum – Holerum i[d] e[st] olerum – herbarum in assumptione S[anctae] Mariae – Ordo ad benedicendum Ecclesiae signum – Exorcismus Salis, benedictio aquae – Benedictio super ignitum ferreum (ferrum, 13v/6), et aquam frigidam ad verum et rectum iudicium obtinendum – Benedictio super locum ubi ignis succenditur, ad ferrum super ignem, (ad, 13v/6 durchgestrichen) super ferrum antequam mittatur in ignem. Letania, et consecratio ferri – Missa ad iudicium aquae et ferri – Benedictio aquae frigidae – Letaniae et orationes ut supra per totum ad iudicium (per, 13v/6 durchgestrichen) aquae frigidae dicendae subnexae evangelio – Benedictio super mulierem post partum – Ad introducendam mulierem in Ecclesiam – Benedictio ad peregrinos introducendos.

Fol.13r/3 (ohne Entsprechung auf Fol. 8r): Calendarium vetustissimum seculi 9i (continuatum, durchgestrichen) seriusad Annum ad domesti [?]nonae [?] 1323 intercalariter insertis in Civitatibus Segniae, Daeltae [?], et reliquis Dalmatiae Urbibus virorum celebrior[um] obitus diebus pro recolendo anniversario adnotatis, coloribus rubro et viridi praeternigrum atramentum exaratis. Ragusa obtentim [eig. obtentum!] 50 fl.

Manuscripta extranea in Folio Codices et Libri Membranacei:

Fol. 9r/1: Calendarium vetustissimum, Chori Salisburgensis ex antiquissimo Calendario (Calendarium vetustum ex antiquissimo chori Salisburgensis Calendario, 11r/1) A[nno] D[omi]ni 1210 transcriptum per (fratrem, 11r/1 durchgestrichen) Ulricum Presbyterum Christi, fratrum in Suben Dioecesis Lausanensis apud S[anctum] Nicolum (Nicolaum, 11r/1) in Pataviensi Bavariae Civitate sub regula S[ancti] Augustini professum, et simul partis Austriae Archi-Diaconum existentem. (aest. ad, 11r/1) 12fl.

Fol. 9r/2: Climaczi /:Joannis:/ De Fuga mundi et de renunciatione terrenorum, sive Scala Paradisi lingua Italica conscriptum opus. S[ine] A[nno] seculo 12o in folio quod et copiosis figuris animalibus item et Floribus colorum varietate distinctis, et copioso auro large illito exornatis, decoratus in peculiari rigatura Corio impressis diversis ornatibus et inscriptionibus, mira arte ligatus 200 fl.

Fol. 9r/6: Godehardi, alias Gothardi Episcopi Hildenheimensis t[em]pore Henrici Imperatoris Anno 1070 viventis vita per quemdam coenobitam Altahensem ad diem anniversarium mortis dicti Episcopi celebrandum concinnata seculo 12o 20 fl.

Fol. 9r/8: Martilologium sive per decursum anni Sanctorum Lectiones (Martilologium sive Sanctorum per decursum anni occurentium Lectiones, 11r/10), Fratrum, et Sororum Ordinis praedicatorum monasterii Corporis Christi Venetiis A[nn]o 1398 Septima die Martii conscriptum, praemisso integri anni Calendario Necrologium simul virorum celebrium in eodem Monasterio tumulatorum exhibens. Finito Martilologio incipiunt constitutiones Sororum Ordinis praedicatorum Capitibus 31o – dein constitutiones Ordinis Fratrum praedicatorum Capitibus 20. absolutae. – Constitutio nova Capituli Generalis auctoritate Gregorii XI Papae Florentiae publicata – Letania Fratrum Ordinis praedicatorum, et preces – De modo scribendi, ac legendi Tabulam, in fine hii versus: Quae scripsit scribat, semper cum Domino vivat Vivat in Coelis Soror. 50 fl.

Codices et Libri in Charta Exarati in Folio:

Fol. 12r/1: Ciceronis Marci Tulii (Tullii, 10r/1)somnum Scipionis Codex seculi 15. in fine (Nagy [?], 10r/1) P[ater ?] scripsit sibi ac cui bona fortuna concedet 30 fl.

Fol. 12r/2: Boccatii Joannis. De Certaldo opus de mulieribus claris seculo 15 initio conscriptum.

Fol. 12r/3: Udalrici Abbatis Claustri Campiliorum (Campililiorum, 10r/3) in Austria, Concordantia Caritatis Foliis 239 absoluta: – quem tractatum seq[uens]: decem praeceptorum Dei explicatio (explicatio decem praeceptorum Dei, 10r/3) et aliorum veteris Testamenti locorum in foliis arbitrarie signatis N[umer]o 10. – Contemplationes et ap... (aperta, 10r/3) naturalium secundum ord[inem] Alphaticum (Alphabeticum, 10r/3) Anno LXXV – denique Concordantiae Auctoritatum Veteris Testamenti et Iuris Canonici perinde Alphabetica serie explanatae – Quaestiones Casuisticae utrum Sacerdos possit absolvere illam cum qua peccavit 1475 *Udalricus iste Monachus Griseus in praefatione appellatus fuit de ordine Cisterciensium, et praesens opus suum in duas partes (divisit, 10r/3) nempe: de Tempore et Sanctis divisit. M[anu]s[criptum] unicum et nullibi secus existens sec[uli] XV. 50 fl.

Fol. 12r/4 bzw.10r/4: Cod. Lat. 519

Fol. 12v/5: Philosophia Lenuae [eig. Senecae!], uti dorso ligaturae impressum legitur /:fors Lenonum:/ continet Carmen didacticum de Moribus seculi in plures Libros digestum cum amplissimis Comentariis vix attamenlegibilibus provisum. Codex chartac[eus] initiantis sec[uli] XV. Auctoris innominanti (innominati, 10r/6): Stylus carminis bene latinus Senecam Tragicum tam feliciter (unleserliche Streichungen 10r/6) imitatus est ut auctorem operis ad auream aetatem proprius vixisse lector putare valeat.

Fol. 12v/6: Tractatus de quatuor novissimis, seu de meditatione Mortis. Incipit Memorare novissime tua et in aeternum non peccabis Eccl[esiaticus]VII. – desinitin verbis: O Deus aeterne quae causa talis dementiae, tantae fatuitatis et infantiae. – ach [?] utinam saperent et intelligerent, ac novissima providerent etc. Cui laus et honor Sanctae Trinitati per infinita Secula Seculor[um]. Amen. – Guidonis de monte Rachei tractatus de Sacramentis Capitibus 109 absolutus, et de praeceptis Decalogi peculiariter conscriptus a pag[ina] I–CX. 10 fl.

Codices extranei chartacei in quarto:

Fol. 15r/1: Valaressi /: Tantini :/ in insula Creta Archi-Ep[isco]pi de ordine et Statu Conciliorum a Beato Petro Apostolo ad usque Eugenium Papam quartum, et annum 1442 conscribtus, et capitibus 77. absolutus cum decreto Sanctae unionis Patrum tam Occidentalium, quam orientalium eorundemque subscriptionibus. Codex coaevus chartaceus.

Fol. 15r/2: Codex Chartaceus Latino-Germanicus argumenti medici Anno 1408. exaratus, continens tractatum novum de evacuationibus et alia Almansoris opuscula partim in Latinum, partim in Germanicum traducta, sicuti quoque varia medicamina a pag[ina] 108–110.

Fol. 15r/3: Diurnale, sive officium diurnum exhibens preces totius Anni. Litteris rubro nigris in fine: Explicit pars Aestivalis /: Breviarii secundum Rubricam Pataviensis Dioecesis per Wolfgangum Gewehre de perleinfreit 1475 [in mhdt. Ziffern] /: i[d] e[st] [falsch aufgelöst in:] 1472./ in vigilia Margarethae Virginis exemplar a nimio usu attritum.

Fol. 15r/4: Extractus operum S[ancti] Augustini de vera Religione, et de utilitate rationis. – Bernardi de clara valle Abbatis Epistolae [ad] Innocentium III. P[...] P[...] Episcopos Galliae Cardinales, et Episcopum Constantiensem de erroribus Petri Abellardi, Codex Sec[uli] XV.

Fol. 15r/5: Ad Principium et origo haeredum nempe Albanensium Valdensium Lombardorum ultra montanorum et Catharorum Codex Sec[uli] XV.

Fol. 15r/6: Esopi Fabulae carmine Latino redditae subsequis Commentariis illustratae. Codex Litteris rubro nigris exaratus in fine mutillus Sec[uli] XV.

Fol. 15r/7: Carmina Leonia primum ad duplex Alphabetum collecta, dein vero nullo ordine observato subscripta, exhibentis flores, et sententias morales, pro usu Iuventutis congestas. Codex Sec[uli] XV.

Fol. 15r/8: Computus Norimbergensis, seu Calendarium Astronomicum, et Ecclesiasticum Litteris rubro nigris exaratum ab Anno 1443–1462m continuatum, cum figuris copiosis potissimum Astronomicis, non tantum coloribus variis, sed etiam auro et argento decoratus. Codex Sec[uli] XV.

Nemes Balázs

Jankovich Miklós középkori kéziratai a korabeli katalógusok tükrében. I–II.

Berlász Jenő a Jankovich-féle könyvtári gyűjtemények kialakulását és sorsát taglaló tanulmánya valamint az Országos Széchényi Könyvtár (OSzK) középkori héber, görög, latin, olasz, német és holland kéziratállományát leíró katalógusainak ellenére is meglepően zavaros viszonyok uralkodnak Jankovich első gyűjteménye (1792–1832) középkori kéziratokat felölelő osztálya kialakulásának időrendiségét és méreteit illetően. A Jankovich-téka mindeddig méltánytalanul elhanyagolt kéziratos katalógusainak (Quart. Lat. 2683, 3872, Fol. Lat. 37, 38) valamint a gyűjtemény nyomtatásban megjelent ismertetőinek (Fejér 1817, Mednyánszky 1821, Pertz 1831, Hänel 1839) kiértékelésével ill. az egyes kéziratok possessor-bejegyzéseinek (Ebner-Eschenbach, Reisach, Spohn stb.) figyelembevételével sikerült nagy vonalakban rekonstruálni nemcsak a kéziratgyűjtemény valamikori állagát, hanem kialakulásának főbb időrendi stádiumait is. Az áttekinthetőség kedvéért eredményeimet szinoptikus táblázat formájában is rögzítettem, amelyet az OSzK kéziratállományának valamint a különböző csereakciók (München 1895, Bécs 1932) folytán külföldre vetődött gyűjteményrészek és az említett ismertetők/kéziratkatalógusok tételenkénti összevetésével nyertem. Az első gyűjtemény katalógusainak áttanulmányozása során sikerült ugyanakkor több olyan kéziratot is felfedeznem, amelyek e gyűjtemény a Nemzeti Múzeum könyvtárának való átadása után is (1832/36) Jankovich tulajdonában maradtak, és második gyűjteményébe (1832–1844) inkorporáltattak. Ez utóbbi gyűjtemény középkori kéziratokat felölelő osztályának összetétele mindezidáig jóformán ismeretlen volt a kutatók számára, minthogy e téka 1852-es aukcióján anyagi okok miatt a meglévőnek csak egy töredéke kerülhetett a Nemzeti Múzeum könyvtárának birtokába. Hogy pontosan mely kéziratokról van szó, éppúgy tisztázásra szorul, mint az a kérdés, hogy milyen kódexeket tartalmazhatott Jankovich második gyűjteménye. Ez utóbbira derít fényt egy általam felfedezett töredékes kéziratkatalógus (Fond 16/25, fol. 7–15): segítségével lehetőség nyílik olyan kéziratok megnevezésére, amelyek az említett aukción minden valószínűség szerint magángyűjtők és számunkra ismeretlen intézmények tulajdonába jutottak és mindeddig fellelhetetlennek bizonyultak. Végül konkrét kéziratokon keresztül szemléltetem Literáti Nemes Sámuel Jankovich második tékája kialakulásában és más egyéb könyvtári gyűjtemény (Horvát István, Farkas Lajos) gazdagításában játszott szerepét: nemcsak a Literáti által felkutatott kéziratok tulajdonosi és egyéb alkalmi bejegyzései, hanem antikváriusunk 1841. évi három körútjának útinaplójegyzetei is (l. Fond 16/31 v. Fol. Hung. 3006) beszédes bizonyítékai beszerző-tevékenységének.

 



[1]* A tanulmány I. részét l.: Magyar Könyvszemle (118.) 2002. 4. sz. 387–410.

[1] Zu der bibliotheca librorum Germanico idiomatae s. Fejér [1817] 9–10 bzw. Mednyánszky [1821] 334–335.

[2] Berlász [1973] 129 Anm. 84 und [1985] 70 Anm. 84 verweist angesichts dieser Zahl auf die bei Vizkelety (s. Anm. 5) beschriebenen Jankovich-Handschriften der Széchényi-Nationalbibliothek. Damit wird der Eindruck erweckt, als ob alle mittelalterlichen deutschen Handschriften der Jankovich-Sammlung bereits 1817 vollzählig vorhanden gewesen wären!

[3] Vizkelety [1969] 11 konnte es im Fall des Cod. Germ. 26, der mit weiteren vier Handschriften (Cod. Germ. 66, Cod. Lat. 210, 211, 267) aus dem 1820 säkularisierten Augustinereremiten-Kloster Lockehaus kommt, nicht feststellen, ob es sich überhaupt um eine Jankovich-Handschrift handelt. Da keine von diesen Handschriften in einem der von mir untersuchten Katalogen verzeichnet wird, darf man davon ausgehen, dass sie nicht mit den Sammlungen von Jankovich in die Nationalbibliothek gekommen sind.

[4] Eine sehr oberflächliche Beschreibung des Bibliotheksbestandes aus dem Jahre 1826 zählt beispielsweise zu der Klasse von „Handschriften“ außer Originalurkunden und ihren autorisierten Kopien, mittelalterliche Kodizes und neuzeitliche Handschriften (s. Anm. 22). Ähnlichen Inhalts sind auch die von Jankovich angelegten Handschriftenkataloge Quart. Lat. 2683 und Fol. Lat. 38 (s. Anm. 4)

[5] Im Hänel’schen Verzeichnis – das den Stand von um 1830 wiedergibt! – sind unter den Handschriften des 16. Jahrhunderts nur drei genannt (darunter Hänel 625/8 = Duod. Germ 28 = Cgm 6255), deren Beschreibstoff Pergament ist.

[6] Man muss ja auch damit rechnen, dass die Gelehrten des 19. Jahrhunderts Handschriften, die von den Verfassern heutiger Beschreibungskataloge als neuzeitlich eingestuft werden, für mittelalterlich gehalten haben: z.B. Quart. Lat. 741 (XVII.) = Hänel 609/1 (XV.), Quart. Lat. 997 (XVI.) = Hänel 604/7 (XV.), Quart. Lat. 1025 (XVI.) = Hänel 609/7 (XV.), Cod. Lat. 152 (XVI.) = Hänel 604/8 (XV.), Cod. Lat. 181 (XVI.) = Hänel 608/6 (XV.) oder Cod. Lat. 188 (XVI.) = Hänel 599/7 (XIV.)

[7] Berlász [1973] 129 Anm. 85 und [1985] 70 Anm. 85 hat diese Handschrift irrtümlich mit Cod. Germ. 30 identifiziert (zur Frage der Datierung vgl. auch Csontosi [1889] 287/209!). Eine inhaltliche Beschreibung dieser, heute in dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrten Handschrift findet man bei Homeyer, Gustav: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Weimar, Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1931/1934, Nr. 530.

[8] Zwar spricht Pertz [1831] 159 Nr. 64 von einem Schwabenspiegel, aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich jedoch hier um den bei Fejér genannten Sachsenspiegel, vgl. zu der Handschrift: Homeyer [1931/1934] Nr. 221.

[9] Berlász [1973] 129 Anm. 85 und [1985] 70 Anm. 85 hat diese Handschrift irrtümlich mit Cod. Germ. 26 identifiziert (zur Frage der Identifizierung vgl. auch die von Jankovich selbst eingetragene Inhaltsangabe im Kodex selbst!)

[10] Berlász ebd. hat diese Handschrift, die auch von Pertz [1831] 149 Nr. 30 genannt wird, irrtümlich mit Cod. Germ. 12* identifiziert.

[11] Hier ist de facto an alle uns bekannte Gebetbücher der Jankovich-Sammlung zu denken. Da einige dieser Gebetbücher auch von Hänel erwähnt werden, handelt es sich möglicherweise um folgende Handschriften: Cod. Germ. 20, 21, 22 und mit Sicherheit Cod. Germ. 33 (Reisach). Es ist weiterhin zu berücksichtigen, dass die niederländischen Kodizes zu den Germanica gezählt wurden, demzufolge dürften auch die Cod. Holl. 2*, 3* und 7* (?) in Frage kommen.

[12] Es handelt sich eher um eine Handschrift mit Meisterliedern, die 1895 samt anderen Handschriften ähnlichen Inhalts dem Bayerischen Reichsarchiv abgegeben wurde, s. Gragger, Robert: Deutsche Handschriften in ungarischen Bibliotheken. Berlin–Leipzig, 1921. /Ungarische Bibliothek 2./, S. 7. Außer drei Handschriften mit „Nürnberger Gedichten“ (Oct. Germ. 28–30) erwähnt Csontosi [1889] 263 eine Quarthandschrift des 16. Jahrhunderts (Cod. Germ. 327), die „Nürnberger Meisterlieder“ überliefert haben soll. Unter derselben Signatur führt Borsa [1964] 34 eine Handschrift „Nürnberger Minnesänger“ an, die er jedoch auf das 14. Jahrhundert datiert. Darüber hinaus nennt Borsa a.a.O. 42 eine weitere abgelieferte Handschrift (Quart. Germ. 327), die ihm zufolge dem 16. Jahrhundert zugehört und Minnelieder des Hans Folz enthalten haben soll. Ich nehme an, dass es trotz Divergenzen, was Inhalt und Datierungen betrifft, um dieselbe Meisterliederhandschrift Nürnberger Meistersänger des 16. Jahrhunderts geht, vgl. dazu auch Hartmann [1894] 2. In München werden heute nur vier Meisterliederhandschriften (Cgm 6249–6252) aufbewahrt. Von einer Minneliederhandschrift des 14. Jahrhunderts hat mir Frau Schneider nichts mitgeteilt.

[13] Diesen Kodex erwarb Jankovich während einer Fahrt in die ungarische Zips, um 1793 herum, s. dazu Vizkelety, András: Az OSzK 31. számú német kódexe (Über den deutschen Kodex Nr. 31 der Széchényi-Nationalbibliothek). = Magyar Könyvszemle (74.) 1958. S. 158–160; Ders.: Der Budapester Oswald. = Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur (86.) 1964., S. 107–188, bes. S. 108–109 bzw. Ders. [1969] 9–10.

[14] Im Fall des Cod. Germ. 58* hat Vizkelety [1969] 137 offen gelassen, ob es sich hier 1) um eine Handschrift aus der Ebneriana handelt, die 2) mit der Jankovich-Sammlung in die Nationalbibliothek kam. Zwar kann als gesichert angesehen werden, dass diese Handschrift einst der ersten Sammlung von Jankovich zugehörte, es bleibt aber weiterhin unklar, ob sie von Jankovich tatsächlich aus der Sammlung Ebner-Eschenbach erworben wurde: aus letztgenanntem Grund bleibt Cod. Germ. 58* hier unberücksichtigt.

[15] Jankovich hat dieses illuminierte Evangelienbuch des 12. Jahrhunderts samt Luthers Testament und Briefen in der Versteigerung der Carpzow’schen Sammlung in Helmstedt 1804 erworben, vgl. dazu die Tagebucheinträge des István Horvát aus dem Jahre 1806 (diese Aufzeichnungen gewähren uns den überhaupt ersten Einblick in die Sammlung des Jankovich), In: Temesi, Alfréd – Szender, Józsefné (Hgg.): Mindennapi. Horvát István pest-budai naplója (1805–1809). Bp., Tankönyvkiadó, 1967. S. 296–299, 301, 303–304, 356–364.

[16] Vgl. Fejér [1817] 5–6.

[17] Es wird hier weiterhin der Psalter des Stuhlweißenburger Großpropsten, Paul Szegedi erwähnt: ich konnte ihn nicht identifizieren. Den Cod. Lat. 524 findet man bei Bartoniek nicht beschrieben, denn er wurde lange Zeit für eine neuzeitliche Handschriften (ehemalige Signatur: Oct. Lat. 232) gehalten: erst kurz nach 1958 hat man diesen Kodex unter die mittelalterliche Handschriften der Széchényi-Nationalbibliothek aufgenommen.

[18] Der Psalter des Paul Szegedi (s. Anm. 51) wurde nicht mitgezählt.

[19] Im Fasz. Nr. II des Quart. Lat. 3872 ist von einer einzigen Rationale-Handschrift die Rede: anhand der Beschreibung lässt sich jedoch nicht feststellen, ob es sich um Cod. Germ. 7* oder 8* handelt.

[20] Zu der Beschreibung dieser Handschriften s. Wolf [1997] 37ff, 55ff.

[21] Eine weitere, von Jankovich für mittelalterlich gehaltene griechische Handschrift (Heroica des Philostrat) ist bei Hänel 610/7 (Fol. Lat. 37: 6r und Quart. Lat. 3872: 28v) verzeichnet, im Kubinyi’s Beschreibungskatalog griechischer Handschriften konnte ich dieses Manuskript jedoch nicht finden.

[22] Die einst der Jankovich-Sammlung zugehörige Handschrift Quart. Hebr. 3, war in keinem der Kataloge zu finden.

[23] Dazu Anm. 22, a.a.O. 41.

[24] Zu diesem Verzeichnis s. Berlász [1973] 140, Anm. 135 bzw. S. 144–146 und [1985] 72 Anm. 135 bzw. S. 51–53.

[25] Die von dem Nationalmuseum erst 1852 angekauften Handschriften der zweiten Jankovich-Sammlung und zwei Fragmente (Cod. Lat. 441, 442) wurden nicht mitgezählt. Hätte Bartoniek die von Hoffmann, Edith: A Magyar Nemzeti Múzeum Széchényi Könyvtárának illuminált kéziratai (Die illuminierten Handschriften der Széchényi-Nationalbibliothek). Bp. 1920. /A Magyar Nemzeti Múzeum Országos Széchényi Könyvtárának címjegyzéke 1./ anhand des Hänel’schen Verzeichnisses ermittelten Jankovich-Handschriften (z.B. Cod. Lat. 28*, 109*, 309*) auch mitberücksichtigt, wäre sie auf eine noch größere Zahl von Handschriften gekommen.

[26] Berlász [1973] 142 Anm. 141 und [1985] 72 Anm. 141. Versehentlich werden auch Cod. Lat. 15 (gehörte zu der zweiten Sammlung) und Cod. Lat. 165 (kam 1835 mit der Illésházy-Sammlung in das Nationalmuseum) angeführt. Berlász erwähnt dagegen drei solche Handschriften nicht, die laut Bartoniek Jankovich zugehört haben (Cod. Lat. 6, 27, 167). Es werden weiterhin 15 solche Codices verzeichnet, denen Bartoniek keinen Possessor zuweisen konnte: im Fall von 9 Handschriften konnte ich ihre Zugehörigkeit zu einer der Jankovich-Sammlungen bestätigen (Cod. Lat. 112*, 139*, 233*, 275*, 276*, 282*, 283*, 301*, 309*), bei den restlichen 6 Manuskripten jedoch nicht: Cod. Lat. 57, 105, 251, 253, 328, 339 (mehr dazu unten).

[27] Von Hänel 602/4 (Fol. Lat. 37: 83v, Quart. Lat. 3872: 18r) wird eine weitere Handschrift mit Werken des Aquinaten genannt, die ich nicht identifizieren konnte.

[28] Vgl. dazu Fejér [1817] 5–6 bzw. 7–8.

[29] Vgl. dazu Horvát István 1843-ik évi emlékirata a Nemzeti Múzeum könyvtáráról (Die Gedenkschrift von István Horvát über den Stand der Bibliothek des Nationalmuseums im Jahre 1843). abgedruckt = Magyar Könyvszemle (12.) 1887., S. 224–238, hier: S. 237–238 bzw. Berlász [1981] 318, Anm. 164.

[30] Als terminus post quem hat Berlász, Jenő: Über die Vorbesitzer des Ransanus-Kodex. = Magyar Könyvszemle (85.) 1969., S. 97–107, hier: S. 101 (im Folgenden Berlász [1969a]) das Jahr 1806, als terminus ante quem 1832 angenommen, s. dazu auch Ders.: Az Illésházy-könyvtár. Fejezet az Országos Széchényi Könyvtár állománytörténetéből (Die Illésházy-Bibliothek. Beitrag zur Bestandsgeschichte der Széchényi-Nationalbibliothek). = Az Országos Széchényi Könyvtár évkönyve 1967, Bp. 1969, S. 57–97, bes. S. 80–82 (im Folgenden Berlász [1969b]). In seinem Buch zu der Geschichte der Ungarischen Nationalbibliothek führt Berlász [1981] 248 den Cod. Lat. 249 irrtümlich unter den von Fejér verzeichneten Handschriften an!

[31] Eine Rationale-Handschrift (Cod. Germ. 7* oder 8*, s. Anm. 53) taucht zwar unter den Späteinträgen des Fol. Lat. 37 auf, wurde hier jedoch nicht berücksichtigt, da sie im Fasz. Nr. II des Quart. Lat. 3872 bereits verzeichnet wurde.

[32] Dazu Vizkelety, András: Millstätter Handschriften in der Ungarischen Nationalbibliothek Széchényi. = Carinthia I, (157.) 1967., S. 290–295. Diese Liste kann ich mit weiteren Handschriften ergänzen: bei Cod. Lat. 156* finden wir einen der Handschrift beigelegten Zettel mit kurzem Inhaltsverzeichnis und der Nummer 9, was typisch für die Gruppe von Handschriften ist, die sich Jankovich von dem vorausgesetzten Antiquar erkauft hat. Ein ähnlicher, jedoch nicht nummerierter Zettel wurde auch dem Eberndorfer Cod. Lat. 254* beigefügt. Cod. Germ. 64 hat zwar keinen Zettel, jedoch die dem Antiquar typische nummerus currens-Signatur: auf der ersten recto-Seite wurde nämlich N 251 gestrichen und 18 eingetragen. Dieselbe Vorgehensweise trifft auch auf den St. Pauler Cod. Lat. 127* zu mit dem Unterschied, dass die Zahl 80 auf den Innenspiegel des Vorderdeckels oben links eingetragen wurde (Auskunft über die Handschriften hat mir Herr Gábor Sarbak freundlicherweise mitgeteilt). Ähnliche einfache Nummer fand Menhardt, Hermann: Kärnter Handschriften in Monaco. = Carinthia I, (151.) 1961., S. 606–615, hier: S. 607 im Fall einiger nach Monaco verschlagenen Kärntner Handschriften. Bei drei Kodizes, die Mairold, Maria: Die Millstätter Bibliothek. = Carinthia I, (170.) 1980., S. 87–106, hier: S. 106 für Handschriften Millstätter Provenienz gehalten hat, konnte ich es anhand des getilgten, mit der Quarzlampe jedoch gut lesbaren Besitzervermerkes nur für Cod. Lat. 26 (Jankovich?) bestätigen.

[33] Mit großer Wahrscheinlichkeit sind diese Handschriften überwiegend Kärntner Provenienz mit oder ohne Zutun der zuständigen Bibliothekare aus der jahrzehntelang vernachlässigten Klagenfurter Studienbibliothek entwendet worden, wobei die Frage nach der Person des mit Kärntner Handschriften massiv handelnden Antiquars und den konkreten Umständen, wie er in den Besitz eines so umfangreichen Handschriftenschatzes kam, weiterhin offen bleiben muss, s. dazu Menhardt, Hermann: Handschriftenverzeichnisse Österreichischer Bibliotheken. Bd. I (Kärnten), Wien, 1927, S. XIVff bzw. Herzog, Christa: Zur Geschichte der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Hausarbeit für die Verwendungsgruppe A Bibliotheks-, Dokumentations- und Informationsdienst. Klagenfurt, 1995, S. 12ff (ein Exemplar dieser zum internen Gebrauch bestimmten Hausarbeit wurde mir freundlicherweise von Frau Herzog-Tschinder in Form von Fotokopie zur Verfügung gestellt).

[34] Cod. Germ. 10, 40, 64 und Cod. Lat. 39, 63, 111, 134, 157, 519 wurden von derselben Hand beschrieben, wie die Kodizes auf den Blättern, die aufgrund der Wasserzeichen auf die Jahre 1833–1835 datiert werden (vgl. Anm. 29). Darüber hinaus scheint noch eine zweite Hand am Werk gewesen zu sein: von dieser Schreiberhand wurde u.a. die Beschreibung eines unidentifizierten Legendars (Fol. 3r bzw. Fol. 4: Vanderley 1834!) eingetragen: einen ähnlichen Duktus haben auch Cod. Germ. 38 bzw. Cod. Lat. 18, 27, 156*, 158.

[35] Cod. Germ. 29* und 32* findet man heute in Cgm 6243 vereint, s. dazu Wolf [1997] 37ff. Es gibt weiterhin eine Reihe von mittelalterlichen Handschriften, die ich nicht identifizieren konnte: eine Legenda Sanctorum (Fol. Lat. 37: 3r), eine Climacus-Handschrift (Fol. Lat. 37: 29r = Hänel 595/7, Quart. Lat. 3872: 13v, 44v), ein Martyrologium (Fol. Lat. 37: 61r), ein Tractatus de Haereticus (ebd.: 117r), eine Nürnberger Historie (ebd.: 118r), eine Melesius-Handschrift (ebd.: 123r, Bohemica) und zwei Rokizan-Handschriften (ebd.: 98r, bzw. 129r, Bohemica). Weitere unidentifiziert gebliebene Kodizes findet man unter Anm. 51, 55, 61!

[36] Dazu Berlász [1973] 154–167 und [1985] 60–65 (in gekürzter Form).

[37] In: Magyar Könyvszemle (8.) 1883., S. 369–371.

[38] Dazu Berlász [1973] 163–164 und [1985] 75. Eine bei Berlász unter Nr. 3c aufgeführte Handschrift konnte bisher nicht identifiziert werden: es handelt sich möglicherweise um den neuzeitlichen Cod. Lat. 303.

[39] Dazu Berlász [1973] 161 Anm. 220 und [1985] 74 Anm. 216 bzw. Vizkelety [1969] 10.

[40] Man hat bislang auf ein von Jankovich erstelltes schematisches Verzeichnis hingewiesen, das einem Brief vom 24. Januar 1844 hinzugefügt dem Palatin zugeschickt wurde mit dem Zweck, ihn zum Kauf der zweiten Sammlung zu bewegen, s. „Lajstroma W. Jankovich Miklós másodszori gyűjteményének, melly feletébb ritka, már csak egyetlen példányban fentartatott és I. archeologiai arany, ezüst, réz és egyéb hajdani remekmívekből, II. kéziratokból, oklevelekből, diplomákból, hajdani írott s rajzolt emlékekből, III. jeles ritka válogatott könyvekből, nagy költséggel öszve szedetett 1833–1844. esztendőben“ (Országos Levéltár Budapest Nádori lt., an. 1844, Nr. 296), dazu Berlász [1973] 156ff und [1985] 62ff; H. Kolba, Judit: A Nemzeti Múzeum ötvöstárgyai a Jankovich-gyűjteményből (Die Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum aus der Sammlung von Miklós Jankovich). In: Belitska-Scholtz, Hedvig (Hg.): Jankovich Miklós, a gyűjtő és mecénás. Bp., Akadémiai Kiadó, 1985, /Művészettörténeti füzetek 17./, S. 99–121, bes. S. 114ff (deutsche Zusammenfassung: S. 291–292) bzw. Kelecsényi [1988] 244ff (s. Anm. 2).

[41] Fond 16/25 (Nova collectio manuscripta Nic. J.). Unter den Manuscripta extranea (Bll. 7–15) werden außer mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften auch Druckwerke beschrieben. Ein alphabetisches Ordnungsprinzip (wie im Fall der Kataloge der ersten Sammlung) ist nicht erkennbar, die Einträge sind nach Format und Beschreibstoff gegliedert und durchnummeriert.

[42] Fond 16/25: 8r/4 bzw. 13v/5 (s. dazu auch Anm. 93 unten). Zwar findet man hier keine von den 1852 erworbenen mittelalterlichen Kodizes verzeichnet, zwei von den damals gekauften Druckwerke (unter Handschriften eingereiht) und eine neuzeitliche Handschrift habe ich aber entdecken können: Fond 16/25: 11r/2–3 = Berlász [1973] 167 und [1985] 78, III/4–5 (24 bayrische Landtafeln gedruckt von Appiani in München auf Folio-Pergament o.J. und Theuerdank’s Historie gedruckt von Schönberger in Nürnberg auf Folio-Pergament i.J. 1517) bzw. Fond 16/25: 30r–31v = Berlász [1973] 166 und [1985] 78, II/80 (Gamaufs Merkwürdigkeiten von Ödenburg 29 tomi in 4-to). 18 Handschriften der bis dato unidentifiziert gebliebenen (neuzeitlichen) Codices Veneti 29 (vgl. Berlász [1973] 163 und [1985] 75, I/a) werden im Fond 16/25: 7r–v aufgeführt. Folgende neuzeitliche Handschriften konnten im Bestand der Nationalbibliothek nachgewiesen werden: Cod. Lat. 296 = Fond 16/25: 7r/9, Cod. Lat. 297 = Fond 16/25: 7r/12, Cod. Lat. 298 = Fond 16/25: 7r/5, Cod. Lat. 299 = Fond 16/25: 7v/17, Cod. Lat. 313 = Fond 16/25: 7r/3, Cod. Lat. 315 = Fond 16/25: 7r/6. Der Codex Bergamensis huc spectans (vgl. Berlász [1973] 163 und [1985] 75, I/3b) ist möglicherweise mit dem Protocollon provinciae seu Agri et Civitatis Bergamensis Ab Anno 1483–1540. in foliis 138 exaratum (Fond 16/25: 9r/7 bzw. 11r/9) identisch.

[43] Vgl. Fond 16/25: 8r/3, 13r/4 bzw. ebd. 10r/4, 12r/4.

[44] Fejér [1817] 20 und Mednyánszky [1821] 338.

[45] Dass auch Cod. Lat. 325 zu der Nagy-Sammlung gehörte, wurde bisher übersehen, s. Kelecsényi, Ákos: Nagy István élete és gyűjtőmunkája (István Nagy, zu seinem Leben und seinen Sammlungen). = Magyar Könyvszemle (79.) 1963., S. 334–340 und Ders.: A Nagy István-féle gyűjtemény (Die Sammlung von István Nagy). = Magyar Könyvszemle (82.) 1966., S. 158–163 bzw. Kelecsényi, Gábor: Nagy István 1800?–1863. In: Ders., Múltunk neves könyvgyűjtői. Bp., Gondolat, 1988, S. 276–284. Zwar wurde 1876 die Erwerbung der Nagy-Sammlung in dem offiziellen Organ der Bibliothek bekannt gegeben, zu dem versprochenen Abdruck der erworbenen Handschriften ist es aber nicht mehr gekommen, s. Magyar Könyvszemle (1.) 1876., S. 52 (Vegyes közlemények). Den 1871 herausgegebenen Auktionskatalog, in dem u.a. auch die mittelalterlichen Handschriften der Nagy-Theke verzeichnet wurden, hat bereits Á. Kelecsényi vermisst: meine Nachfragen bei der Universitätsbibliothek Leipzig, DDB Deutschen Bücherei Leipzig, Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek bzw. bei der Bayerischen Staatsbibliothek haben bedauerlicherweise zu keinem Ergebnis geführt, diesen Auktionskatalog ausfindig zu machen.

[46] Auf dem Innenspiegel des neuzeitlichen, einst Jankovich zugehörigen Fol. Hung. 978 findet man den Vermerk: „... megtartottam magam számára, mint ... végre hajtói illetőségem tized részébe való szabad választásra feljogosított végre hajtó. Nagy István 1852“ (ich behalte es mir laut meines Vorrechtes, als Gerichtsvollzieher des Testamentes zehn Prozent aller Bestände frei auswählen zu dürfen. Nagy István 1852), dazu Kelecsényi [1963] 336 (vgl. dazu auch Quart. Lat. 2289). Einen ähnlich lautenden Vermerk finden wir im Cod. Lat. 325 zwar nicht, wir lesen jedoch in einem der Jankovich’schen Hungarica-Kataloge: „Néhai Jankovich Miklós úr végrendelete végrehajtói tizedrész illetősége ... szerint megtartsa Nagy István“ (Quart. Lat. 2683: 39r). Damit ist auch das neuzeitliche Handschriftenverzeichnis Quart. Lat. 2683 zu jenen Stücken zu zählen, die Nagy aus der Jankovich-Sammlung für sich behielt.

[47] Es handelt sich hier um eine Handschrift Millstätter Provenienz, vgl. dazu Vizkelety, András: Eine lateinische Übersetzung der „Kaiserchronik“. In: Reiffenstein, Ingo (Hg.): Beiträge zur Überlieferung und Beschreibung deutscher Texte des Mittelalters. Göppingen, Kümmerle Verlag 1983. /Göppinger Arbeiten zur Germanistik 402./, S. 25–40; Ders.: Maria, Thron Salomonis. Bildbeschreibung einer Millstätter Handschrift von 1427 in der Széchényi-Nationalbibliothek von Budapest. In: Carinthia I, (180.) 1990., S. 275–284 bzw. Ders.: Eine lateinische Prosabearbeitung der „Kaiserchronik“ (Cod. Lat. 519 der Széchényi-Nationalbibliothek/Budapest). In: Schwob, Anton (Hg.), Editionsberichte zur mittelalterlichen deutschen Literatur. Göppingen, Kümmerle Verlag 1994, /Litterae. Göppinger Beiträge zur Textgeschichte 117./, S. 341–345.

[48] Fond 16/25: 8r/2, 13r/2 bzw. 9r/2, 11r/4 (s. dazu Anm. 69). Sowohl das Legendar, als auch der Cod. Lat. 325 und 519 tauchen unter den Späteinträgen des Fol. Lat. 37 auf. Hat sich Jankovich später doch dafür entschieden, sich diese Kodizes zu behalten?

[49] Nicht auszuschließen ist, dass auch jene Handschriften, die im Fol. Lat. 37 nicht identifiziert werden konnten (s. Anm. 69), von Jankovich in die zweite Sammlung aufgenommen und anschließend versteigert wurden. Die Namen der an der Auktion teilgenommenen Personen ist bis auf eine Ausnahme leider nicht bekannt: es geht um Komáromy, Abt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, der 1852 eine größere Zahl von Handschriften erworben haben soll. Zwar hat Csontosi im Jahre 1883 versucht, diesen Handschriften auf die Spur zu kommen, seine Nachforschungen in der Stiftsbibliothek von Heiligenkreuz haben jedoch zu keinem Ergebnis geführt, s. dazu Hazai és külföldi búvárlatok (Bibliotheksrecherchen im In- und Ausland). = Magyar Könyvszemle (8.) 1883., S. 209–215, hier: S. 209–210 bzw. Vizkelety [1969] 10. Ich konnte leider keine der im Fond 16/25 angeführten und unidentifiziert gebliebenen Handschriften (s. Anhang) in dem von Gsell 1891 erstellten Handschriftenverzeichnis der Stiftsbibliothek finden, vgl. Gsell, Benedict: Verzeichnis der Handschriften in der Bibliothek des Stiftes Heiligenkreuz. In: Xenia Bernardina. Sancti Bernardi ... octavos natales saeculares pia mente celebrantes Antistites et Conventus Cistercienses provinciae Austriaco-Hungaricae. Pars Secunda. Handschriften-Verzeichnisse. Die Handschriften-Verzeichnisse der Cistercienser-Stifte Bd. 1, Wien, 1891, S. 115–272.

[50] Kelecsényi, Ákos: Literáti Nemes Sámuel útinaplója (Das Reisebuch von Sámuel Literáti Nemes). = Az Országos Széchényi Könyvtár évkönyve 1968–1969. Bp. 1971, S. 317–330 und Ders.: Egy magyar régiségkereskedő a 19. században (Ein ungarischer Antiquitätenhändler im 19. Jahrhundert). = Az Országos Széchényi Könyvtár évkönyve 1972. Bp. 1975, S. 307–327 und Kelecsényi, Gábor: Literáti Nemes Sámuel 1794–1842 bzw. A hamisítások és Literáti Nemes Sámuel (Die Fälschungen und Sámuel Literáti Nemes). In: Ders., Múltunk neves könyvgyűjtői. Bp., Gondolat, 1988, S. 248–259 bzw. 260–275.

[51] Dass Literáti auch mit diesen beiden Sammlern in Verbindung stand, wird von Kelecsényi [1975] 322–323 nicht erwähnt.

[52] Außer dieser Handschrift kamen noch zwei Kodizes aus der Horvát-Sammlung in die Nationalbibliothek: Cod. Lat. 29 und 279. Über die Erwerbungsumstände dieser Handschriften durch Horvát ist in der einschlägigen Forschungsliteratur leider nichts zu finden, vgl. Nagy, Sándor: Horvát István kéziratai a Magyar Nemzeti Múzeum könyvtárában (Die Handschriften von István Horváth in der Bibliothek des Ungarischen Nationalmuseums). = Magyar Könyvszemle (8.) 1883., S. 1–26; Berlász, Jenő: Horvát István könyvtárának megszerzése a Nemzeti Könyvtár számára (Die Erwerbung der Horvát-Theke für die Nationalbibliothek). = Az Országos Széchényi Könyvtár évkönyve 1963–1964. Bp. 1966, S. 251–264 und Indali, György: Horvát István könyvtára (Die Bibliothek von István Horvát). = Az Országos Széchényi Könyvtár évkönyve 1967. Bp. 1969, S. 98–102.

[53] Dazu Csontosi, János: A Farkas Lajos-féle gyűjtemény kódexei a Magyar Nemzeti Múzeum könyvtárában (Die Kodizes der Farkas-Sammlung in der Bibliothek des Nationalmuseums). = Magyar Könyvszemle (1.) 1876., S. 134–140, 183–189 bzw. Somkuti, Gabriella: A Széchényi Könyvtár állományának alakulása 1867–1874 között (Zur Bestandsentwicklung der Széchényi-Nationalbibliothek zwischen 1867–1874). = Az Országos Széchényi Könyvtár évkönyve 1991–1993. Bp. 1997, S. 177–212, bes. S. 191–192. Es geht um folgende Handschriften (im Klammer die von Csontosi verwendeten Signaturen): Cod. Lat. 43 (Cod. Mss. Lat. 46), 66 (Cod. Mss. Lat. 71), 72 (Cod. Mss. Lat. 36), 184 (Cod. Mss. Lat. 205), 185 (Cod. Mss. Lat. 206), 226 (Cod. Mss. Lat. 235), 227 (Cod. Mss. Lat. 236), 344 (Cod. Mss. Lat. 198), Cod. Holl. 6 (Cod. Mss. Holland. 6 Duod.), Fol. Boh. Slav. 27 ? (Cod. Mss. Boh. 26 Fol.), Duod. Graec. 4 (Cod. Mss. Graec. 4 Duod.) Cod. Ital. 60 (Cod. Mss. Ital. 60 Quart). Zwar sind die beiden fehlenden Kodizes (Cod. Mss. Lat. 26 und 213) im Repertorium der mittelalterlichen Handschriften unter der Nr. 26 und 213 eingetragen, im Bartonieks Beschreibungskatalog konnte ich sie jedoch nicht finden.

[54] Es geht um den vermissten Cod. Mss. Lat. 26 (Tractatus de Substantiis). Die andere Handschrift hat sich der Esztergomer Erzbischof, János Scitovszky 1865 erworben: diese Handschrift befindet sich heute im Besitz der Erzbischöflichen Bibliothek zu Esztergom (Signatur: MS III. 184), s. dazu J. Csóka, Lajos: Az Esztergomi Főszékesegyházi Könyvtár MS III. 184. kódexe (Der Kodex MS III. 184 der Erzbischöflichen Bibliothek zu Esztergom). = Századok 1982/5, S. 969–985, bes. S. 969–970 bzw. Wix, Györgyné: Rég elfelejtett gyűjtőkről (Vernachlässigte und längst vergessene Sammler). = Az Országos Széchényi Könyvtár évkönyve 1984–1985. Bp. 1992, S. 179–210, bes. S. 185–188.

[55] In seiner Gedenkschrift über den Stand der Nationalbibliothek aus dem Jahre 1843 erwähnt István Horvát, damaliger Kustos der Sammlung, zwei Zimelien-Handschriften auf die Verordnung des Palatins von Literáti erworben zu haben: Cod. Lat. 253 (?) und eine nicht identifizierbare Pergamenthandschrift (S. 237, s. Anm. 63 oben).

[56] Das anlässlich der dritten Anschaffungsreise des Jahres 1841 (4. September-4. Dezember) erstellte Reisebuch findet man im Fol. Hung. 3006, dazu Kelecsényi [1971] 317–329. Der Bericht über die ersten beiden Reisen, die im Mai und August desselben Jahres stattgefunden haben, sind in einem bisher unentdeckt gebliebenen Verzeichnis, im Fond 16/31 (ohne Paginierung) enthalten. Es würde sich lohnen, im Rahmen eines separaten Aufsatzes auf die Rekonstruktion des Ablaufs dieser beiden Reisen näher einzugehen.

[57] Ders. a.a.O. 327.

[58] In Cod. Lat. 57 findet man Literáti’s Namen und das Anschaffungsjahr zwar nicht eingetragen, jedoch den Vermerk, „Ezen kéziratot a Frantziák a Vatikánból rabolták el. Kezembe került Velencében“ (Diese Handschrift haben die Franzosen aus dem Vatikan geraubt. In meine Hände ist sie in Venedig gefallen). Möglicherweise sind alle drei Handschriften mit den Codices Veneti 29 der zweiten Jankovich-Sammlung 1852 in die Nationalbibliothek gelangt (s. dazu Anm. 76). In dem von Literáti geführten Tagebuch der dritten Anschaffungsreise ist auch von einer reich illuminierten hebräischen Handschrift die Rede, die er auch in Venedig erworben haben soll. Kelecsényi [1971] 328 bzw. 329 Anm. 15 hat sie irrtümlich mit dem bereits in der ersten Sammlung nachgewiesenen Fol. Hebr. 1 identifiziert. Ich bin eher der Meinung, dass es sich hier um eine uns unbekannte Handschrift handelt, die – wenn überhaupt von Jankovich erworben! – 1852 anderweitig verkauft wurde.

[59] Vgl. Literáti’s Eintragungen vom 24. Mai und 14. August 1841 im Fond 16/31 (s. Abbildungen). Besonders interessant erscheinen mir folgende, im August 1841 an Jankovich weitergegebene Handschriften: ein Missale aus dem Jahre 1489 mit ungarischem Kalender und ein deutsches Gesetzbuch auf Pergament geschrieben.

[60] Vgl. Literáti’s handschriftliche Vermerke in Cod. Lat. 147 und MS III. 184 (Esztergom). Ich halte es für denkbar, dass Literáti auch den Ablauf dieser Reise in tagebuchartigen Aufzeichnungen dokumentiert hat, selbst wenn ein solches Reisebuch bisher noch nicht aufgetaucht ist.

[61] Im Fall einiger Jankovich-Handschriften (Cod. Lat. 64, 205*, 206, 329, 337 und MNY 17) steht noch offen, auf welche Reise von Literáti sie zurückzuführen sind. Dasselbe trifft auch auf Cod. Lat. 57 (Jankovich?), 105, 251, 253 und eine nicht identifizierte theologische Sammelhandschriftauf Pergament (s. Anm. 89) zu, deren Possessor nicht ermittelt werden konnte. Der Cod. Lat. 144 der Horvát-Sammlung wurde zwar 1841 erworben (vgl. den Vermerk Nemes 1841 auf dem Innenspiegel des Vorderdeckels), wir wissen es jedoch nicht genau, anlässlich welcher Anschaffungsreise dies erfolgte. Ebenso unklar ist, wann Literáti den an Farkas verkauften Cod. Mss. Lat. 26 zueigen gemacht hat: in einem Artikel von 1849 vermerkt Farkas lediglich, er habe diesen Kodex vor sechs Jahren aus dem Nachlass des Literáti gekauft, s. Farkas, Lajos: Ein merkwürdiges Manuscript aus dem XII. Jahrhundert. = Pester Zeitung vom 11. August 1849 (Feuilleton).

[62] Vgl. Berlász [1973] 155 und [1985] 61. Sechs Kodizes (Cod. Lat. 57, 105, 112*, 139*, 251 und 253), von denen einige von Literáti erst 1841 erworben wurden, führt Berlász [1973] 142 Anm. 141 und [1985] 72 Anm. 141 irrtümlich unter den Handschriften der ersten Sammlung auf (s. Anm. 60)

[63] Dazu Kelecsényi [1972] 315ff.

[64] Abdruck nach Fond 16/25 (die zahlreichen neuzeitlichen Handschriften bleiben unberücksichtigt): es wird mit Berufung auf die Seitenangabe des Katalogs bzw. die vom Schreiber eingeführte Nummerierung der einzelnen Kodizes zitiert. Ein Grossteil der im Fond beschriebenen 23 mittelalterlichen Kodizes ist in doppelter Ausführung (Makulaturschrift und Reinschrift) anzutreffen: der Transkription wurde die Reinschrift – die keineswegs die orthographisch-syntaktisch bessere Textgestalt bietet! – zugrunde gelegt, abweichende Stellen und grammatikalisch bessere Lesarten der Makulaturschrift findet man in runden Klammern als Ergänzung oder Korrektur der Reinschrift. Fehllesungen, die in beiden Fassungen enthalten sind, werden korrigiert: solche Eingriffe bzw. aufgelöste Abbreviaturen werden durch eckige Klammer kenntlich gemacht. Hier möchte ich mich bei Herrn Thilo Brandis herzlich bedanken, dass er mir bei der Transkription schwierigerer Textstellen mit Rat und Tat zur Verfügung stand.